Bauer Pape stiftet Gemeinde Seeburg Apfelbaum

„Und wenn morgen die Welt unterginge, würd’ ich heut’ noch ein Apfelbäumchen pflanzen ...“ – dieses Martin Luther zugeschriebene Zitat hat der Seeburger Bürgermeister Martin Bereszynski (CDU) am Mittwoch bemüht, als in der Gemeinde Seeburg ein Apfelbaum in die Erde gebracht wurde. Gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie bekomme die Pflanzaktion eine besondere Bedeutung, so Bereszynski. Der Bürgermeister versichert, dass die Baumpflanzung aufgrund der Situation in Etappen und mit gebührendem Abstand der Akteure erfolgt sei. Zunächst habe der Bauhof ein Loch ausgehoben, dann habe Baumspender Ludwig Pape den Apfelbaum eingesetzt und er selbst habe schließlich das Bäumchen gewässert, berichtet Bereszynski. Pape sei schon vor Wochen auf die Gemeinde zugekommen, um die Baumspende anzukündigen, erinnert sich Bereszynski. „Ich habe den Gedanken schon lange in mir getragen“, bestätigt der Biobauer aus Seeburg. Gerade jetzt in dieser besonderen, kritischen Situation sieht Pape den richtigen Zeitpunkt für die Pflanzung des Apfelbaums. Auch er hat dabei Martin Luther im Auge. Mit der Wahl der Apfelsorte – es handelt sich um einen Korbiniasapfel – will Pape indes auch auf Korbinian Aigner hinweisen. Der ehemalige katholische Priester aus Bayern habe während seiner Gefangenschaft im KZ Dachau mehrere Apfelsorten gezüchtet. Als einzige Sorte habe die von ihm damals KZ-3 genannte Sorte überdauert berichtet Pape. Sie sei später Korbinian genannt worden. Die Wahl auf diese Apfelsorte für seine Baumspende an die Gemeinde Seeburg begründet Pape mit der Würdigung von Aigners Einsatz gegen das KZ-Regime. „Möge der Baum Früchte tragen,“ wünscht sich Pape, „auch gegen rechte Gesinnung.“ Der etwa 2,10 Meter hohe Jungbaum sei ein typischer Streuobstapfel, sagt der Biobauer. Der Korbinianapfel sei „sehr wohlschmeckend, haltbar und habe eine milde Säure“. Bis der Apfelbaum in Seeburg erste Früchte trage, dauere es vier bis fünf Jahre, so Pape. Ihm sei wichtig, dass sich die Kinder künftig daran erfreuen könnten. Bereszynski freut sich über Papes Engagement für die nachfolgenden Generationen. Habe der Apfelbaum doch seinen Standort am Rand des Neubaugebiets Steinberg Nord / Kuhlenberg und sei ein Symbol dafür, wie die Gemeinde Seeburg um Familien und Kindern wachse. Von Britta Eichner-Ramm

Pflanzaktion - Bauer Pape spendet Gemeinde Seeburg Apfelbaum