Bushaltestelle in Ebergötzen: So läuft es an der Seeburger Straße

Für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist in Ebergötzen ein moderneres Umfeld geschaffen worden. Seit Dezember fahren die Busse das neu gestaltete Areal an der Seeburger Straße an. Dort wurde eine Umsteigeanlage mit insgesamt vier Bushaltestellen errichtet. Der sogenannte ÖPNV-Verknüpfungspunkt erfüllt eine überregionale Bedeutung. An der Bushaltestelle kreuzen verschiedene Linien, weshalb zahlreiche Fahrgäste dort umsteigen. In der Vergangenheit war der Umsteigehalt allerdings nur wenig auf ein größeres Busaufkommen ausgelegt. Außerhalb des Ortes, neben Friedhof und Feldern, stand ein einsames Bushäuschen. Busse, die warten mussten, taten dies auf dem angrenzenden Gemeindeverbindungsweg. Jetzt ist ein kleiner Busbahnhof mit vier Haltestellen entstanden. „Alle vier Haltestellen wurden mit Fahrgastunterständen versehen“, berichtet Gemeindebürgermeister Jan Bährens (SPD). „Des Weiteren wurde eine Park&Ride-Anlage mit zehn Plätzen gebaut, die sehr gut angenommen wird.“ Radfahrer anbinden: Der Baustart erfolgte im Sommer. „Die erforderlichen Tiefbaumaßnahmen wurden von der Firma RST aus Lenglern fachgerecht und zügig umgesetzt“, erzählt der Gemeindebürgermeister. Alle Arbeiten seien hingegen noch nicht abgeschlossen. „In diesem Jahr wird die Anlage noch mit einem DFI-Anzeiger für Echtzeitdaten ausgestattet, der an das Datentransfer-System des Zweckverbandes Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen angebunden wird“, sagt Bährens. Für Autofahrer ist bereits gesorgt. Aber auch die Radfahrer sollen noch an den Verknüpfungspunkt angebunden werden. „Da die Anlage außerhalb der geschlossenen Ortslage liegt und per Fahrrad gut erreichbar ist, werden zwölf überdachte Fahrradstellplätze sowie elf Plätze in Hoch-Tief-Einstellung in einem abschließbaren Fahrradsammelkäfig montiert“, erläutert Bährens. Die insgesamt 23 Bike&Ride-Plätze sollen ab Mai zur Verfügung stehen. „Der ÖPNV-Verknüpfungspunkt ist eine Bereicherung der Infrastruktur der Gemeinde Ebergötzen“, zieht Bährens ein erstes positives Fazit. „Wir sind froh, dass wir dieses Projekt gemeinsam verwirklichen konnten.“ Lesen Sie auch Arbeiten für neuen Busbahnhof in Ebergötzen haben begonnen Umbau der Bushaltestelle in Ebergötzen soll Anfang März beginnen Haltestelle Seeburger Straße: Moderner Busbahnhof für Ebergötzen geplant Kosten für Umsteigebahnhof in Ebergötzen steigen Der Bau des neuen ÖPNV-Verknüpfungspunktes in Ebergötzen kostet rund 720 000 Euro. Das Land Niedersachsen finanziert einen Anteil von 450 000 Euro über die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG). 141 000 Euro übernimmt der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN). Der Landkreis Göttingen beteiligt sich wegen der Anbindung des Radverkehrs mit 30 000 Euro aus seinem Radverkehrsplan. Die restliche Investition teilen sich die Gemeinde Ebergötzen und die Samtgemeinde Radolfshausen. Von beiden Seiten sind in den jeweiligen Räten jeweils 50 000 Euro bewilligt worden. Volllastnutzung abwarten: Positiv fällt auch das erste Fazit des Zweckverbandes Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) aus, obwohl die Anlage noch nicht unter Volllast genutzt werden könne, wie ZVSN-Planer Ulrich Peter erklärt. „Aber bei uns sind bislang weder von Fahrgästen noch von Busfahrern Beschwerden angekommen. Das ist schon mal ein gutes Zeichen.“ Trotzdem müsse man mit einer abschließenden Beurteilung abwarten, bis der ÖPNV wieder stärker genutzt werde, so Peter. „Es ist ja kein Geheimnis, dass wir pandemiebedingt weniger Fahrgäste haben.“ Darüber hinaus gebe es bislang an den Schulen nur einen geringen Anteil an Präsenzunterricht. „Wenn wieder alle Schüler zur Schule gehen, haben wir mittags erhebliche Schülerströme.“ „Auf jeden Fall hat sich die Situation in Ebergötzen durch die neue Anlage deutlich gegenüber früher mit dem vorhandenen kleinen Wendemöglichkeiten verbessert“, so der Planer weiter. Durch zurücksetzende Busse sei die Situation zum Teil auch gefährlich gewesen. Die Anlage sorge für eine Stabilisierung des Betriebsablaufes. Darüber hinaus erhoffe der Verband auch einen Nebeneffekt aus der elektronischen Anzeigetafel, die so aufgestellt wird, dass die Fahrer sie auch lesen können. „Wenn die Datenzulieferung zum Bus aus irgendeinem Grund nicht funktionieren sollte, können die Fahrer auch auf der Tafel sehen, ob noch ein Anschlussbus fehlt.“ Von Rüdiger Franke