Ebergötzens ehemaliger Ortsbrandmeister blickt auf Amtszeit zurück

Wechsel an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Ebergötzen. Maik Isermann und Christoph Muth übernehmen die Ämter von Ortsbrandmeister Helmut Bornemann und dessen Stellvertreter Joachim Kreuzmann, deren Amtszeit am 31. März endete. Bornemann blickt noch einmal zurück auf seine Amtszeit. Zwei Wahlperioden hat Bornemann als Ortsbrandmeister in Ebergötzen gewirkt. Es sei im Ort nicht üblich, dass alle sechs Jahre ein neuer Ortsbrandmeister komme. Vor diesen zwölf Jahren war er bereits für die Dauer einer Wahlperiode als Stellvertreter tätig. „Ich bin dazu gekommen, als der damalige stellvertretende Ortsbrandmeister das Amt nicht mehr ausführen konnte“, erzählt er. Sechs Jahre später sei dann Ortsbrandmeister Dieter Stange aus Altersgründen nicht mehr angetreten. „Ich bin dann nachgerückt“, sagt Bornemann. Ältere Gruppenführer seien damals beruflich nicht vor Ort gewesen. Mehr Bürokratie: „Die Arbeit als Ortsbrandmeister macht Spaß, wenn die Gruppe funktioniert“, betont er. Doch besitze er einen landwirtschaftlichen Betrieb, auf dem immer mehr Arbeit auf ihn warte. „Ich habe zu Hause genug zu tun. Und die Bürokratie in der Feuerwehr wird auch immer mehr“, sagt Bornemann. Deshalb könne er aus Zeitgründen nicht mehr weitermachen. „Ich habe dann gesagt, wenn jemand anderes Lust hätte, könne er das Amt übernehmen.“ Der Wunsch müsse aber von demjenigen selbst kommen, sonst würde es nicht funktionieren und er habe als Jugendwart schon die entsprechende Ausbildung gehabt. Vor seiner Zeit als stellvertretender Ortsbrandmeister war Bornemann schon viele Jahre als Jugendwart tätig. „Mit 18 Jahren bin ich in den Vorstand gekommen“, erzählt der 45-Jährige. Der Nachwuchs sei auch heute noch ein wichtiger Teil der Ebergötzer Feuerwehr. „Wir haben rund 20 Mitglieder in der Jugend.“ Die Jugendwarte würden gute Arbeit leisten. „Sie machen sehr viele interessante Angebote. Bornemann hat 1985 selbst als Zehnjähriger bei der Feuerwehr begonnen. „Das lag aber irgendwie in der Familie“, erzählt er. Sein Vater sei Feuerwehrmann gewesen, sein Großvater für einige Jahre auch Ortsbrandmeister. Unterschiedlichste Einsätze: Die Bandbreite der Einsätze sei während seiner Amtszeit sehr unterschiedlich gewesen. „Das reichte im Verkehr von der Ölspur bis zum Verkehrsunfall mit mehreren Toten und eingeklemmten Personen“, berichtet er. Und auch in der Brandbekämpfung habe es unterschiedliche Formen des Einsatzes gegeben. „Es gab einfache Papierkorbbrände oder auch angebrannte Schnitzel, aber auch schwere Brände wie den beim Käsehof in Landolfshausen. Er erinnert sich aber auch an kuriose Einsätze wie das Einfangen von Tieren. „Wir sind zum Beispiel stundenlang hinter Nandus oder Rindern hinterhergelaufen. Es gab aber auch den Klassiker mit der Katze auf dem Baum.“ Die Ebergötzer Feuerwehr sei als Stützpunktfeuerwehr gut aufgestellt, so Bornemann. 2016 sei ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 10 in Betrieb genommen worden. Darüber hinaus stehe noch ein Tanklöschfahrzeug zur Verfügung. Die Mitglieder des Rates der Samtgemeinde Radolfshausen haben die neuen Ortsbrandmeister in Ebergötzen und Seulingen ernannt. Maik Isermann tritt als Ortsbrandmeister die Nachfolge von Helmut Bornemann in Ebergötzen an. Sein Stellvertreter wird Christoph Muth, der das Amt von Joachim Kreuzmann übernommen hat. Isermann und Muth sollten ursprünglich zum 1. April ernannt worden, aber wegen der Corona-Pandemie war die Ratssitzung am 28. März abgesagt worden und die Ernennung musste verschoben werden. Thomas Jung ist nun auch formal zum Ortsbrandmeister der Feuerwehr Seulingen ernannt worden. Er übernahm das Amt in der Nachfolge von Hubertus Jung zum 1. Januar zunächst nur kommissarisch, da ihm noch zwei Lehrgänge fehlten. Nachdem er diese Lehrgänge mittlerweile an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz in Celle (NABK) erfolgreich absolviert, so dass nun die formale Ernennung zum 1. Juni vorgenommen werden konnte. Der Gemeindebrandmeister befürwortet die Ernennung und auch der Kreisbrandmeister hat seine Zustimmung erteilt. Den Autor erreichen Sie per Mail an r.franke@eichsfelder-tageblatt.de beziehungsweise unter Telefon 05527/9499751. Lesen Sie auch: Feuerwehr Ebergötzen erhält neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug: Verbesserte Sicherheit im Einsatz Wettstreit in Ebergötzen: Wettbewerb der Feuerwehren im Kreis Göttingen Feuerwehr Seulingen: Thomas Jung ist neuer Ortsbrandmeister Neuer Ortsbrandmeister: Stabswechsel und eine besondere Ehre bei der Feuerwehr Seulingen Von Rüdiger Franke

Unfälle, Brände und ausgebrochene Tiere - Ebergötzens ehemaliger Ortsbrandmeister blickt auf zwölf Jahre Amtszeit zurück