Endspurt beim Umbau der früheren Seeburger Schule zum Gemeindezentrum

Noch hängen Kabel aus den Wänden, im künftigen Sitzungssaal der Gemeinde Seeburg stehen Farbeimer, auf dem Außengerüst sind Maler und Dachdecker in ihre Arbeit vertieft. Auch wenn es derzeit auf den ersten Blick nicht so aussehen mag – Architekt Gregor Bringmann versichert: „Es läuft alles nach Plan.“ Die Umbauarbeiten am ehemaligen Schulhaus würden pünktlich fertig. Trotz Corona habe es bei den Firmen keine Ausfälle gegeben, freut sich Bringmann. Daher könne der Innenausbau wie vorgesehen am 1. Mai besenrein übergeben werden. Allenfalls Kleinigkeiten sollten dann noch fehlen. Die Außenarbeiten, darunter der Bau der drei Bauhof-Garagen an der Südseite des Gebäudes, würden sich anschließen. Sämtliche Arbeiten sollen im Juni fertiggestellt sein. Beim Amt für Regionale Landesentwicklung (ARL), das das Seeburger Projekt finanziell fördert, will Bringmann zum 1. Juli die Abrechnung vorlegen. Im Haushalt der Gemeinde sind etwa 550 000 Euro für den Umbau veranschlagt. Neue Sanitärräume im Anbau: Das frühere Schulhaus der Gemeinde Seeburg wird derzeit zum Gemeindezentrum umgebaut. Eine Arztpraxis, Gemeindebüro sowie Sitzungssaal, Bücherei, Jugendraum und Bauhof werden hier künftig untergebracht sein. Dazu wird der frühere Schulsaal im östlichen Anbau in reduzierter Fläche beispielsweise als Wahllokal oder für Ausstellungen nutzbar sein. Angrenzend sind neue Sanitärräume samt barrierefreiem WC entstanden. Baubeginn für die Umbauarbeiten war Anfang Dezember. Jetzt befinden sich die Firmen bereits im Endspurt. An der Fassade sind die Maler aktiv, weiter oben auf dem Gerüst sind die Dachdecker mit ihren Arbeiten zu Gange. Das Gebäude bekommt ein neues Dach mit Ziegeln nach altem Vorbild, erklärt Seeburgs Bürgermeister Martin Bereszynski bei einem Rundgang über die Baustelle. Mit dabei ist auch Jann-Olav Backhaus, einer der Mediziner, die sich künftig in einer Praxisgemeinschaft um die ärztliche Grundversorgung der Seeburger und Bernshäuser kümmern. Arztpraxis will am 18. Mai öffnen: Im westlichen Gebäudeteil werden die beiden Arztpraxen Backhaus in Seulingen und die Gemeinschaftspraxis Waake gemeinsam die neuen Räume in Seeburg nutzen. Etwa 100 Quadratmeter stehen der Praxisgemeinschaft nach Abschluss der Arbeiten zur Verfügung. Geplant sei die Praxiseröffnung am 18. Mai, sagt Backhaus. Bis dahin werden ein Behandlungszimmer, ein Funktionsraum, ein Zimmer für EKG, ein Labor und ein offener Anmelde- und Wartebereich fertiggestellt sein. Ebenso ein Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter sowie eine Toilette. Die Praxis wird entweder über den Haupteingang und das frühere Schulfoyer oder aber über eine separate, neue Tür an der zur Kirche hin gelegenen Seite erreichbar sein. In den Praxisräumen sind einige der Wände bereits in Iris-Blau gestrichen. Für die restlichen, den Fenstern gegenüberliegenden Wände im künftigen Gemeindezentrum wurde ein Maisgelb-Farbton gewählt, so Bereszynski. Der Seeburger Bürgermeister wird im knapp 50 Quadratmeter großen Bürgerbüro ebenso einen Schreibtisch haben wie die beiden Verwaltungsmitarbeiterinnen. Außerdem soll es einen Tresen mit Tisch geben, an dem die Bürger zum Beispiel direkt ein Formular ausfüllen könnten, deutet Bereszynski in dem Raum an, in dem zurzeit noch Kabel aus den Wänden ragen und Bauarbeiter statt Bürgern ein- und ausgehen. Bauhof bekommt drei Garagen: Nebenan werde ein etwa 47 Quadratmeter großer Besprechungs- und Sitzungsraum eingerichtet, in dem außerdem Archivschränke Platz finden sollen, so der Bürgermeister weiter. Im nächsten Raum wird auf 24 Quadratmetern die Gemeindebücherei untergebracht, daneben stehen 36 Quadratmeter für den neuen Jugendraum zur Verfügung. Auch der Gemeindebauhof bekommt im früheren Schulhaus Platz – für Werkstatt und einen Aufenthaltsraum. Dazu werden südlich angrenzend noch drei Garagen für die Fahrzeuge und Maschinen gebaut. Während Dach, Elektrik und Sanitäranlagen der früheren Grundschule erneuert wurden, war das nach Angaben des Architekten bei der Heizungsanlage, den Fenstern und den Bodenbelägen nicht notwendig. Im Gegenteil, in der kommenden Woche werde eine Spezialfirma die alten Solnhofener Bodenfliesen aufpolieren, kündigt Bringmann an. Im laufenden Jahr 2020 hat die Gemeinde Seeburg außer den Umbauarbeiten der alten Schule zum Gemeindezentrum noch zwei weitere Großprojekte am Start, in die investiert wird. Zum einen steht die Erschließung des Neubaugebiets „Vor dem Kohlenberge“ bevor. Die 23 Grundstücke am Hang oberhalb der Kreisstraße 106 werden zwischen 500 und 700 Quadratmeter groß sein und inklusive Erschließung etwa 110 Euro pro Quadratmeter kosten – je nach Lage. Die Erschließung des neuen Baugebietes erfolgt in Verlängerung der Straßen Klappenhof und Pfarrer-Heinrich-Nolte-Straße und einen kleinen Stichweg. Zum anderen ist die Sanierung des Naturschwimmbades in Seeburg erforderlich. Dafür hat die Gemeinde Seeburg Mittel in Höhe von 70 000 Euro in den Haushalt eingestellt. 50 000 Euro steuert die Samtgemeinde Radolfshausen für das Projekt dazu. Notwendig ist zum einen die Befestigung des Seeufers, außerdem die Erneuerung des Schwallbehälters am Babybecken und schließlich die Umgestaltung des Wasserberges. Lesen Sie auch: Umbau der alten Schule in Seeburg im Zeitplan Alte Schule als Mittelpunkt im Dorfzentrum Vier Ärzte teilen sich Grundversorgung in Seeburg Sie erreichen die Autorin per E-Mail an b.eichner-ramm@eichsfelder-tageblatt.de oder unter Telefon 05527)9499712. Von Britta Eichner-Ramm

Ehemalige Grundschule - Seeburg: Endspurt beim Umbau zum Gemeindezentrum