Förderzusage aus EU-Mitteln für neues Landwirtschaftsmuseum in Waake

Eine frohe Botschaft hat Dieter Kulle vom Heimat- und Verkehrsverein Waake bei einem Ortstermin in der alten Steinscheune auf dem Gutshof von Wangenheim in Waake verkündet: Nachdem vor wenigen Tagen die schriftliche Zusage für die beantragte Förderung aus dem EU-Programm „Tourismus“ für den Umbau der Steinscheune zum Landwirtschaftsmuseum beim Heimatverein eingegangen ist, stehe der Realisierung des Projektes nichts mehr im Wege. „Die Ampel steht auf Grün“, sagte der Vereinsvorsitzende, der sich darüber mit seinen Mitstreitern vom Projektteam sehr freut. Stellvertretend für die weiteren Förderer des Projektes waren der Waaker Bürgermeister Johann-Karl Vietor und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Göttingen, Rainer Hald, zum Fototermin im alten Gemäuer gekommen. Finanzierung gesichert: Kulle sagte, mit den jetzt zugesagten Fördermitteln sei die Finanzierung des Projekts gesichert. Die Gemeinde Waake, die niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkasse Göttingen, die Versicherungsgruppe Hannover (VGH) und die Calenberg-Grubenhagensche Landschaft, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die niedersächsische Bingo-Umweltstiftung steuerten zusammen 156000 Euro bei. Hinzu kämen nach Angaben des Vereinsvorsitzenden zugesagte Mittel aus den EU-Programmen „Kulturerbe“, „LEADER“ und ganz aktuell „Tourismus“ – zusammen 276000 Euro. Kulle lobt die Unterstützung durch das Amt für regionale Landesentwicklung Göttingen, das dem Verein im „Dschungel der Fördertöpfe“ geholfen habe. Manche Fördermittel würden gar nicht erst beantragt, weil viele gar nicht wüssten, dass Zuschüsse möglich seien, ergänzte Hald. „Ein erheblicher Teil dieser Fördermittel wurde uns übrigens speziell für die Sanierung und Erhaltung des Baudenkmals bewilligt“, betonte Kulle. Erfreulich sei darüber hinaus auch das Spendenaufkommen: Nahezu 50 Spender haben circa 18000 Euro für den Erhalt des Museums gespendet.“ Das Projekt habe offenbar überzeugt, fasste Kulle zusammen. Der Vorsitzende und seine Mitstreiter sind überzeugt, dass das neue Landwirtschaftsmuseum in der alten Steinscheune die Attraktivität des Dorfes und der Region steigere und Besucher nach Waake locken werde. Und auch für Bürgermeister Vietor steht fest: „Das Projekt ist Identität stiftend für die Bürger im Ort und zeigt, dass Waake nicht nur ein Schlafdorf ist“. „Auf der Zielgeraden“: Den Bauantrag für den Umbau der denkmalgeschützten Steinscheune auf dem Gutshof von Wangenheim hatte Architekt Gregor Bringmann anhand der zuletzt noch einmal modifizierten Planung vorbereitet und an den Bürgermeister übergeben. Vietor kündigte an, diesen unmittelbar nach Pfingsten beim Landkreis einzureichen. Die Ausschreibung der ersten Gewerke werde derzeit vorbereitet, sagte Bringmann. Unterdessen seien auch die Vertragsverhandlungen mit dem Immobilieneigentümer „auf der Zielgeraden“, verkündete Kulle. Man habe sich auf eine „mindestens 25-jährige Laufzeit“ geeinigt und eine symbolische Pacht von einem Euro pro Monat. Im Gegenzug finanziere der Verein den Umbau der Steinscheune und trage die anfallenden Nebenkosten. Winno von Wangenheim, Eigentümer des Gutshofes, betonte, dass für ihn von Anfang an klar gewesen sei, dass die von Willi Hartmann in mehr als 15 Jahren zusammengetragene Sammlung historischer Objekte aus der Land- und Hauswirtschaft auf dem Gutshof bleiben müsse – allerdings nicht am bisherigen Standort, denn dort plant von Wangenheim mehrere Mietwohnungen. Die rund 1000 Exponate sind inzwischen zwischengelagert und inventarisiert worden, berichtete Kulle. Planung leicht modifiziert: In den vergangenen Monaten sei die Planung für den Umbau der großen, 150 Jahre alten Steinscheune zum Landwirtschaftsmuseum leicht modifiziert worden. Wie Bringmann erläuterte, soll es auch eine kleine Küche und eine Außenterrasse zur Straßenseite geben. Außerdem werde zurzeit geprüft, ob sich die vier unter der Scheune gelegenen Gewölbekeller in das Museumskonzept einbeziehen lassen. Ziel des Projektteams sei es, so Kulle, dass das neue Landwirtschaftsmuseum zum 1000-jährigen Bestehen der Gemeinde Waake im Jahr 2022 geöffnet sein soll. Die denkmalgeschützte Steinscheune liegt auf dem Gutshof von Wangenheim in Waake, direkt an der ehemaligen B27 gelegen. Sie soll saniert und umgebaut werden. Das Bauwerk verfügt über 430 Quadratmeter Fläche und kann durch zwei große Tore bestückt werden. Überlegt wird, die vier Gewölbekeller ebenfalls mit zu nutzen. Das in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Südniedersachsen erstellte Konzept für das neue Landwirtschaftsmuseum sieht folgende Ausstellungsbereiche vor: Geschichte des Gutshofs und des Dorfes Waake, Landwirtschaftliche Großgeräte für Aussaat und Ernte, Schmiede, Transportmittel, Museumspädagogischer Bereich, Bäuerliches Wohnen sowie Gerätschaften in Haus- und Hof. Ein Schwerpunkt des auch weiterhin ehrenamtlich betriebenen Museums soll die Vermittlung des alten Kulturerbes an Kinder und Jugendliche sein. Die von Willi Hartmann zusammengetragene Sammlung historischer Exponate aus Land- und Hauswirtschaft musste aus dem früheren Kuhstall auf dem Gutsgelände ausziehen. 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Umbau Steinscheune - Förderzusage aus EU-Topf für Landwirtschaftsmuseum Waake