Wie ist es, wenn man am 29. Februar Geburtstag hat?

Das Jahr 2020 ist ein Schaltjahr – und hat darum einen 29. Februar. Tageblatt-Mitarbeiter Axel Poelen kann davon ein Lied singen, denn er wurde am 29. Februar 1988 geboren. Wie ist das eigentlich, wenn man nur alle vier Jahre Geburtstag hat? Manchmal eigentlich ganz lustig, sagt er – aber manchmal auch nervig. Und das hat Gründe. „Natürlich ist man als jemand, der am 29. Februar Geburtstag hat, immer sofort Gesprächsthema“, berichtet der 32-jährige Seulinger. Das sei zwar einerseits ganz nett, könne aber manchmal auch ermüdend sein. „Andererseits: Ich fange ja selbst manchmal damit an, wenn ich zum Beispiel sage, dass ich in diesem Jahr acht werde“, schmunzelt Poelen. Und er haut gleich noch einen raus: „Ich kann mit acht schon Auto fahren, verdiene mein eigenes Geld und stehe mit beiden Beinen fest im Leben. Wer kann das schon von sich behaupten?“ Ein Bobbycar zum „Vierten“: Seine Freunde und Familienmitglieder machen sich hin und wieder ebenfalls einen Spaß daraus. „Als ich zum Beispiel ,vier’ wurde, hat mir mein Firmpate ein Bobbycar geschenkt“, lacht der Seulinger. Poelen hat es aufgehoben – und denkt jetzt einfach ganz pragmatisch: „Ich habe eine Tochter, die sieben Monate alt ist. Das Bobbycar steht jetzt für sie schon in den Startlöchern.“ Seinen „echten“ Geburtstag alle vier Jahre feiert Poelen jedenfalls standesgemäß. „Wenn ich schon mal Geburtstag habe, dann muss ich ihn auch feiern“, findet er. Zumal er in den Jahren, in denen es keinen 29. Februar gibt, mit einem besonderen Phänomen zu leben hat: „Man wird einfach immer vergessen“, berichtet der 32-Jährige. Und wenn ihm doch gratuliert werde, dann immer nur „nachträglich“ – auch schon an seinem „Ersatzgeburtstag“, dem 1. März. Während der Schulzeit sei das manchmal nicht ganz einfach gewesen, inzwischen habe er sich aber längst daran gewöhnt. Poelen sieht seinen Geburtstagstermin heute sogar eher positiv: „Es ist ja trotzdem noch etwas Besonderes“, sagt er. „Datum existiert nicht“: Ernsthafte Probleme habe er mit seinem Geburtstag nie wirklich gehabt. Lediglich bei einer Online-Bestellung habe eine Internetseite die Angabe seines Geburtsdatums mal nicht anerkannt – weil das Datum angeblich nicht existiere. „Da musste ich dann bei der Hotline anrufen, um das zu klären“, erinnert sich Poelen. Haben Sie auch am 29. Februar Geburtstag – oder kennen Sie jemanden, der an diesem besonderen Datum geboren wurde? Haben Sie an einem 29. Februar mal etwas Besonderes erlebt, zum Beispiel einen Heiratsantrag? Schreiben Sie uns Ihre ganz persönliche Geschichte oder eine lustige Anekdote zum 29. Februar in ein paar Sätzen auf und senden uns diese bis Dienstag, 3. März, 12 Uhr (Einsendeschluss) per E-Mail an redaktion@goettinger-tageblatt.de oder per Post an das Göttinger Tageblatt, Redaktion, Stichwort „29. Februar“, Wiesenstraße 1, 37073 Göttingen. Die schönsten Geschichten werden prämiert: Zu gewinnen gibt es 5 x 2 Karten für das DJ-Sushi-Brunch im Restaurant „Intuu“ (im Hotel Freigeist in Göttingen) am 14. März von 11.30 Uhr bis 16 Uhr. Die Tickets haben einen Gegenwert von 49 Euro pro Person. Nähere Informationen hierzu gibt es auf freigeist-goettingen.de/de/events/DJ-Brunch. Die Tageblatt-Redaktion freut sich auf Ihre Einsendungen – und wünscht allen Schaltjahr-Geburtstagskindern alles Gute! Warum gibt es überhaupt Schaltjahre? Der zusätzliche Tag wird alle vier Jahre nötig, um den Jahreskalender an astronomische Vorgänge anzugleichen. Denn die Erde braucht nicht genau 365, sondern 365,24 Tage für einen Umlauf um die Sonne. Diese zusätzlichen 0,24 Tage summieren sich in vier Jahren fast zu einem ganzen Tag, der in den Kalender eingeschoben werden muss. Schaltjahre haben daher 366 Tage. Neujahr einst am 1. März: Die immer noch bleibenden minimalen Abweichungen der Kalenderzeit vom Erdumlauf um die Sonne werden durch das gelegentliche Einfügen von Schaltsekunden ausgeglichen. Zusätzlich gilt die Regel, dass bei Schaltjahren die Jahreszahl durch vier teilbar sein muss. Wenn die Jahreszahl allerdings auch durch 100 teilbar ist, liegt kein Schaltjahr vor – es sei denn, sie lässt sich durch 400 teilen: Dann ist es wiederum ein Schaltjahr. Dass ausgerechnet der 29. Februar zum Schalttag wurde, hat offenbar geschichtliche Gründe. Schon im antiken Rom endete das Jahr im Februar; Neujahr war am 1. März. Davon zeugen noch die heutigen Monatsnamen September bis Dezember, die vom März aus gezählt – und gemäß ihrer Wortbedeutung – der siebte bis zehnte Monat waren. Darum darf noch heute der Februar als ohnehin kürzester Monat alle vier Jahre einen Tag länger sein. Mehr zum Thema: Was wissen Sie über Schaltjahre? Testen Sie Ihr Wissen! Wenn Vierjährige ihren ersten Geburtstag feiern Der Tag, den es manchmal nicht gibt – auch Ex-BG-Coach John Patrick hat am 29. Februar Geburtstag So erreichen Sie den Autor: E-Mail: m.riese@goettinger-tageblatt.de Facebook: facebook.com/riese.markus Twitter: @RieseMarkus Von Markus Riese (mit epd)

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