Samtgemeinde Radolfshausen will 2023 schuldenfrei sein

Kämmerer Frank Wilde hat im Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss der Samtgemeinde Radolfshausen den Plan für den Haushalt 2021 erläutert. Zwar werde das Jahr voraussichtlich mit einem Defizit abschließen. Dafür entschulde sich die Samtgemeinde weiter. Von einem „schwierigen Jahr“ sprach Wilde im Rückblick auf 2020. „Die Gemeinden ächzen unter den Gewerbesteuerausfällen.“ Auf der anderen Seite gebe es aber auch Hilfen von Bund und Ländern. „Der nächste Lockdown wird wieder einige hart treffen“, so Wilde weiter. Es sei nicht abzusehen, wie sich die Situation entwickele. „Es wird ein spannendes Thema und das Jahr 2021 wird schwierig bleiben.“ Die Samtgemeinde Radolfshausen plane keinen Eingriff in den kommunalen Finanzausgleich der Gemeinden vorzunehmen. „Der bleibt auf dem Niveau von 2020“, erklärte Wilde. Den Schlüsselzuweisungen von 520 000 Euro stehe die Samtgemeindeumlage von 1 290 000 Euro gegenüber, was eine Nettobelastung von 770 000 Euro für die Mitgliedsgemeinden bedeute. Ursprünglich sei man in der Samtgemeinde für den Haushalt 2021 von einem Ergebnis von rund minus 400 000 Euro ausgegangen. Der Fehlbetrag habe aber um fast die Hälfte auf minus 234300 Euro verringert werden können. Investitionen von 2,5 Millionen Euro: Für das kommende Jahr seien Investitionen von fast 2,5 Millionen Euro geplant, teilte Wilde den Ausschussmitgliedern mit. Unter anderem stehe im Bereich Feuerschutz die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs für die Freiwillige Feuerwehr in Seeburg auf der Liste. Dafür seien 100 000 Euro veranschlagt. Im Bereich der Schulen stehen an den drei Grundschulen Investitionen in erneuerbare Energien an. So soll in Ebergötzen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden und zusätzlich ein Speicher eingebaut werden. Für die Grundschulen Seeburg-Seulingen und Waake sind lediglich noch Investitionen in die Speicheranlage geplant, da dort bereits Photovoltaik installiert wurde. Insgesamt werden hierfür 36 000 Euro eingeplant. In der Wilhelm-Busch-Grundschule in Ebergötzen soll darüber hinaus das Untergeschoss umgebaut werden. Die Räume wurden bislang vom TSV Ebergötzen genutzt. Der Umbau werde rund 510 000 Euro kosten. Allerdings rechne die Samtgemeindeverwaltung nach Wildes Angaben mit Fördermitteln. Weitere Fördermittel erwarte man für die Sanierung der Sporthalle in Seulingen, die 520 000 Euro kosten soll. Eine Sanierung sei auch in Waake vorgesehen, allerdings erst für 2022. Kanäle in den Baugebieten: Für die Abwasserbeseitigung muss die Samtgemeinde die Kosten für den Bau von Schmutzwasserkanälen an den Abwasserverband erstatten. Dafür fallen im Baugebiet „Sandtal“ in Ebergötzen 270000 Euro an. Für das Baugebiet „Burgfeld II“ müssen 110000 Euro überwiesen werden. Für die zukünftige Niederschlagswasserbeseitigung in den Neubaugebieten zahlt die Samtgemeinde 325 000 Euro im „Sandtal“ in Ebergötzen. Im Baugebiet „Hintere Mühlenstraße/Am Sportplatz“ in Seulingen sind 220 000 Euro vorgesehen. Und im „Burgfeld II“ in Waake wird mit 90 000 Euro geplant. Im Vergleich zur ursprünglichen Planung fallen die 50000 Euro für den Kanal in der „Klampergasse“ in Landolfshausen weg, da dort keine komplette Sanierung erforderlich ist. Der Haushaltsplan für das Jahr 2021 soll vom Rat der Samtgemeinde Radolfshausen in seiner Sitzung am Donnerstag, 17. Dezember, beschlossen werden. Zusätzlich zum Haushalt steht auch ein Wechsel in der Ratsbesetzung auf der Tagesordnung. Dirk Reuter übernimmt die Nachfolge von Edeltraud Wucherpfennig (beide SPD), die auf ihren Sitz verzichtet hat. Darüber hinaus sollen eine neue Feuerwehrsatzung und eine neue Feuerwehrgebührensatzung verabschiedet werden. Für die Feuerwehren in Waake-Bösinghausen und Mackenrode werden neue Ortsbrandmeister ernannt. Weitere Themen sind die Schülerstatistik und der Erlass der Schulbezirkssatzung. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses im Vöhreweg 10 in Ebergötzen. Lesen Sie auch Samtgemeinde Radolfshausen: Diese Ziele sind bereits erreicht Samtgemeinde Radolfshausen erwartet steigende Schülerzahlen Samtgemeinde Radolfshausen: Neue Feuerwehrautos und Kanäle geplant Die Samtgemeinde Radolfshausen wird im Jahr 2021 weiter entschuldet. Zusätzlich zu der ordentlichen Kredittilgung von 45 700 Euro werden 134 100 Euro außerordentlich getilgt. „Dadurch bleibt am Ende des Jahres eine Restkreditsumme von 74 592 Euro“, so Wilde. Der Kredit laufe dann zwei Jahre später aus, so dass die Samtgemeinde Ende 2023 schuldenfrei ist. Vom Höchststand von 441 Euro sei der Schuldenstand pro Einwohner bis zum Jahr 2021 auf lediglich noch zehn Euro gesunken. Von Rüdiger Franke