Segler auf dem Seeburger See können Saison am 1. Mai eröffnen

Gute Nachricht für die Segler auf dem Seeburger See. Sie können unter Einhaltung der gelten Abstands- und Hygieneregeln am 1. Mai in ihre Saison starten. „Es wäre auch schade, wenn wir in unserer Jubiläumssaison nicht segeln dürften“, sagt Oliver Heine-Bartels, Vorsitzender der Segler-Vereinigung Seeburger See (SVSS). Der Verein besteht seit 50 Jahren. „Segeln ist wie Fahrradfahren und Joggen ein Individualsport“, erklärt Heine-Bartels. Das habe das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung im Gespräch mit dem Segler-Verband Niedersachsen (SVN) bestätigt. „Für die Vorarbeit sind wir unserem Dachverband natürlich sehr dankbar“, so der SVSS-Vorsitzende. Nachdem es Anfang April eine Einigung gegeben habe, habe er sich an den Fachbereich Bildung, Sport und Kultur beim Landkreis Göttingen gewandt, um eine Genehmigung zu erhalten. Die brauchte er dann vom Gesundheitsamt und von der Samtgemeinde Radolfshausen. Beide Behörden gaben grünes Licht. Die Schlüsselposition für die Genehmigung habe Patrick Moritz vom Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung übernommen. Seeburgs Bürgermeister Martin Bereszynski (CDU) freut sich über die „sehr gute Nachricht in Zeiten der Krise“: „Ich finde, dass das ein sehr differenziertes Vorgehen ist, gleichzeitig ein Zeichen der Zuversichtlichkeit.“ Kein Vereinsalltag möglich: Die Genehmigung bedeute allerdings nicht, dass für die Segler der normale Vereinsalltag wieder einkehrt. „Einhandsegeln ist erlaubt“, erklärt der Vorsitzende, „also mit einer Person im Boot.“ Zwei Menschen dürften nur gemeinsam segeln, wenn sie aus einem Haushalt kommen. Auch die geliebte Geselligkeit des Vereinslebens sei natürlich zurzeit nicht möglich.Die Segler dürften eben nur das Vereinsgelände nutzen, um von dort aus ihren Sport auszuüben. „Wir haben auch kein Clubhaus oder Vereinsheim“, so Heine-Bartels. Das einzige, dass alle Mitglieder berühren würden, sei die Klinke am Tor, um auf das Gelände zu gelangen. Im Jubiläumsjahr muss der SVSS einen anderen Saisonstart organisieren. „Normalerweise fangen wir mit unserer Club-Regatta an, dem Wellenreiter-Cup“, erzählt der Vorsitzende. „Das ist in diesem Jahr nicht möglich.“ Wichtig sei aber, dass die Segler ihr Gelände nutzen dürfen, denn der Verein mit seinen 135 Mitgliedern sei nicht nur im Breitensport, sondern auch im Leistungssport aktiv. In den vergangenen Jahren wurden drei Deutsche Meistertitel gewonnen. Einige treten auch bei Europa- und Weltmeisterschaften an. „Wir freuen uns, dass sie erst einmal für sich trainieren können.“ Die Saison startet in Seeburg traditionell am 1. Mai und endet am 15. Oktober. Das sei aus Naturschutzgründen so geregelt. Auch werde nach Heine-Bartels Angaben auch nicht gleich der ganze für den Segelsport freigegebene Seefläche genutzt. „Zunächst nutzen wir wegen der Brutzeit nur einen eingeschränkten Bereich.“ Der werde dann Anfang Juni erweitert. Steg aufbauen: Zum Saisonstart muss auch erst der Steg wieder aufgebaut werden. Der werde mit Hülsen und Stäben im Grund verankert. „Den bauen wir jedes Jahr ab“, erklärt der Vorsitzende. Sollte der See zufrieren, würden der Steg durch die Eisplatten zerstört. Zunächst werde im Zweierteam nur ein kleiner Teil aufgebaut. „Wir müssen schauen, ob wir ihn später erweitern können.“ Der SVSS besteht seit 50 Jahren. Groß feiern wollte der Verein nicht. „Wir wollten aber ein Jubiläumswochenende mit Jubiläumsregatta ausrichten“, so Heine-Bartels. Geplant ist es für den 29. und 30. August. Ob es am Ende tatsächlich stattfinden kann, bleibe aber abzuwarten. Auch bedauert der Vorsitzende, dass es in diesem Jahr schwierig sein werde, neue Mitglieder aufzunehmen. „Segeln ist ein Sport für die ganze Familie“, wirbt er für den Sport auf dem Wasser. Er selbst sei auch über seine Tochter dazugekommen. Der Vorstand des Segler-Verbandes Niedersachsen (SVN) hat mit dem Lagestab des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung eine Liste an Punkten zusammengestellt, die als Basis für die Ausübung des Segelsports gelten, wie der Vorsitzende Thomas Gote den Mitgliedsvereinen mitgeteilt hat. Die kommunalen Behörden vor Ort müssen aber schlussendlich die Genehmigung erteilen. Die Punkte im Einzelnen: – Segeln auf einem Einmannboot gilt als Individualsportart und ist damit erlaubt. – Dabei ist es egal, ob das Segeln in einem öffentlichen oder einem Vereinshafen beginnt. – Sportstätten bleiben gesperrt. Vereinsgelände und Hafen sind auf niedersächsischer Landesebene keine Sportstätte. – Hygiene-/Abstandsregeln gelten bundesweit einheitlich. Bei Beachtung dieser sind Zwei-Personensegeln oder Kranen erlaubt. – Arbeiten durch Betriebe am Boot, in der Bootshalle, im Clubhaus oder am Kran sind erlaubt. – Arbeiten in der Bootshalle sind nicht gestattet. – Gruppenbildungen sind bundesweit weiterhin verboten, außer für Familie, Arbeit/Betriebe, das gilt auch für Segelclubs, Gelände und Häfen. Den Autor erreichen Sie per Mail an r.franke@eichsfelder-tageblatt.de beziehungsweise unter Telefon 05527/9499751. Lesen Sie auch: Segeln Graf-Isang-Cup: Aktive der Segler Vereinigung Seeburger See in sehr guter Form Von Rüdiger Franke

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