Einschulungsfeiern in der Gemeinde Rosdorf: Corona verändert die Choreografie

Durch den Regenbogen sind in Rosdorf am Sonnabend 79 Mädchen und Jungen gezogen. „Und nun geh deinen Weg ohne Angst und mit Vertrauen“, sang dazu das Voices-Projekt. In genau diesem Moment war es soweit: Die Schulzeit hatte begonnen. Die Einschulungsfeier der Grundschule „Heinrich Grupe“ gestaltete sich in diesem Jahr etwas anders. Corona zwang zu Abstand und Mundschutz, veränderte im Vergleich zu anderen Jahren die Choreografie. Die vier neuen 1. Klassen mit je 19 bis 20 Schülern bekamen ihre Weihen zeitlich versetzt nacheinander. Bereits um 8.30 Uhr startete Runde eins. An der Ausgestaltung der Feier unter freiem Himmel nahmen außer dem Lehrerkollegium um Schulleiterin Elke Bornemann-Polzer auch die Schüler der 4. Klassen teil. Projekt Voices kommt als Trio: „Ihr seid ab heute Teil dieser Schule und gehört zum Regenbogen“, begrüßte ein Mädchen aus der Klasse 4c die Abc-Schützen. Einige Familien hatten sich mit Decken auf dem Schulhof bequem gemacht – so gut es eben ging. Statt Oma, Onkel und Tanten konnten aus Gründen des Infektionsschutzes nur Mama, Papa und Geschwister live dabei sein. Und auch Voices, normalerweise bestehend aus sechs Sängern und einem Pianisten, kam personell ausgedünnt – nämlich als Trio – zur Feier. „Wir wünschen Euch, dass Ihr Euch hier wohl fühlt, dass Ihr gerne lernt miteinander, dass Ihr immer jemanden findet, wenn Ihr Hilfe braucht“, gab Pastorin Simone Mertins den Kindern mit auf ihren Weg in einen neuen Lebensabschnitt. Und natürlich, wie es sich für eine Pastorin gehört, fehlte der Hinweis nicht, dass es da einen ganz großen Beschützer gibt. „Das mit dem Regenbogen, das ist in diesem Jahr neu“, sagte Konrektorin Esther Jacobsen. Der prangt groß und bunt an einem Durchgang des Schulgebäudes. Das Motto der Rosdorfer Grundschule lautet übrigens: „Bunt wie das Leben“. Einschulungsfeier in der Turnhalle: An der Grundschule Drammetal war die eigentlich unter freiem Himmel geplante Einschulungsfeier wegen des nächtlichen Regengusses kurzerhand in die Turnhalle verlegt worden – in Pandemie freien Jahren gemeinhin im Dorfgemeinschaftshaus. Auch hier war ein Gottesdienst, gestaltet von den Pastorinnen Petra Presting und Dagmar Henze sowie dem Organisten Rüdiger Brunkhorst, Teil der durchaus emotionalen Veranstaltung. Für 32 Mädchen und Jungen begann der sogenannte Ernst des Lebens. Ob nun eher die Kinder oder mehr die Eltern angespannt waren, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Wahrscheinlich waren es nicht die Kinder. „Diese Einschulungsfeier ist anders“, sagte Schulleiterin Susanne Jordan. Sie blickte auf die Familien, die sich auf Picknickdecken gruppiert hatten und fügte hinzu: „Trotzdem sind wir dankbar, dass die Feier stattfinden darf.“ In ihrer Begrüßungsrede verglich sie die Schulzeit mit einer Wanderung. Wer auf einen Berg wolle, brauche einen Plan, eine Karte. Dafür würden die Lehrer sorgen. „Für die richtigen Schuhe sind Sie verantwortlich“, nahm die Pädagogin die Eltern in die Pflicht. Einschulung an der Göttinger Albani-Schule „Faust-Begrüßung“ für Duderstädter Erstklässler Und als die Klassenlehrerinnen Nicole Keller und Britta Steinfeld ihre Schützlinge in Empfang nahmen und mit ihnen in die erste Schulstunde gingen – da begann die Wanderung. Sie wird vier Jahre dauern. Weitere Touren zu den Gipfeln des Wissens werden folgen. Der Autor ist per Email zu erreichen unter u.meinhard@goettinger-tageblatt.de Von Ulrich Meinhard