Kontrolle am Rosdorfer Baggersee: Falschparker und Wildcamper

Vor allem die Einhaltung der Corona-Regeln hatten Ordnungsbehörden und Polizei am Sonnabend bei einer Kontrollaktion am sogenannten Rosdorfer Baggersee im Visier. Darüber hinaus wurden weitere Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken oder Wildcampen festgestellt. Zumeist beließen es die Ordnungshüter bei Ermahnungen und Appellen. Nach den gut zweistündigen Kontrollrundgängen ums Seeufer fiel die Bilanz im Vergleich zu vorherigen ähnlichen Aktionen denn auch recht moderat aus. 25 Parkverstöße wurden geahndet, dazu gab es neun Ordnungswidrigkeitsanzeigen, beispielsweise wegen offenen Feuers oder Verstößen gegen den Umweltschutz. Baden verboten: Lebensgefahr: Vermutlich weil der bewölkte Himmel einige davon abgehalten hat, zum See zu pilgern, herrschte dort am Sonnabend nicht ein solcher Ansturm, wie sonst an schönen Wochenenden, sagen die an der Kontrolle Beteiligten. Dann lockt das Gewässer regelmäßig zahlreiche Menschen an und abgestellte Autos blockieren die Wirtschaftswege rund um den See. Ignoriert werden darüber hinaus zumeist noch weitere Verbote. Das hatte sich erst vor einigen Wochen bei einer Kontrolle am See gezeigt. Es handelt sich um Privatgelände, auf dem noch aktiv Kies abgebaut wird. Nicht umsonst ist das Betreten verboten. Beim Baden im See droht sogar Lebensgefahr – worauf alle paar Meter auf Schildern hingewiesen wird. Darüber hinaus liegt ein Teil des Sees im Landschaftsschutzgebiet, und das gesamte Gelände im Trinkwasserschutzgebiet. Wildes Campen oder offenes Feuer sind dort ebenso wenig erlaubt, wie das Befahren mit Kraftfahrzeugen oder das Entsorgen von Müll. Die Mitarbeiter der Ordnungsbehörden von Stadt Göttingen und den Gemeinden Friedland und Rosdorf bekamen am Sonnabend Unterstützung von Einsatzkräften der Polizei, die notfalls hätten einschreiten können, falls etwa ein Platzverweis erforderlich geworden wäre. War aber nicht. Corona-Abstandsregeln überprüft: Ziel der Kontrolle sei es in erster Linie gewesen, im Sinne des Infektionsschutzgesetzes die Einhaltung der Corona-Abstandsregelungen zu überprüfen und die Menschen zu sensibilisieren, sagte Dominik Kimyon, Sprecher der Stadtverwaltung Göttingen. Denn nur weil die Infiziertenzahlen aktuell in Stadt und Landkreis Göttingen „sehr zufriedenstellend“ seien und das Wetter toll sei, bedeute das nicht, dass keine Gefahr mehr durch das Corona-Virus drohe. Durch die Ansprache im Rahmen der Kontrolle hätten einige Seebesucher das Gelände wieder verlassen, berichtet Andreas Momberg, Leiter der Polizeistation Friedland, der am Sonnabend mit einer Hälfte der Kontroll-Teams auf der Ostseite des Sees dabei war. Zudem habe die Kontrollaktion schnell in den sozialen Medien die Runde gemacht, so dass mancher auch gar nicht erst dazu kam. Andere hörten sich Ermahnungen und Hinweise an, um dann weiter gemütlich am Ufer auszuharren. „Es ist sehr gut gelaufen“: Für Daniel Bratschek vom Stadtordnungsdienst hat sich die Aktion trotz der überschaubaren Zahl der festgestellten Ordnungswidrigkeiten gelohnt: „Es ist sehr gut gelaufen.“ Er äußerte sich optimistisch, dass einige der auf die Verbote und Gefahren angesprochenen Menschen künftig nicht mehr zum Rosdorfer See kämen. Und schließlich hatte er zu Beginn den Ordnungshütern mit auf den Weg gegeben, dass das Augenmerk auf allgemeine Hinweise und weniger auf Platzverweise gerichtet werden sollte. Im Einsatz waren etwa 20 Mitarbeiter des Ordnungsdienstes der Stadt Göttingen, dazu Vertreter der Gemeinden Rosdorf und Friedland, auf deren Gemarkung der See liegt, der Umweltbehörde und der Bußgeldstelle des Landkreises sowie Einsatzkräfte der Polizei. Begleitet wurde die Kontrolle von verschiedenen Medienvertretern. Der Text wurde um ergänzt. Seit 1860 ist die Firma August Oppermann Kiesgewinnungs- und Vertriebs-GmbH, so schreibt das Unternehmen auf seiner Website ( august-oppermann.de ), „zuverlässiger Partner der heimischen Bauindustrie“. Von Fritzlar bis Northeim gibt es mehrere Produktionswerke, in denen Kies, Sand, Kalkstein und Grauwacke gefördert werden. Im südlichen Niedersachsen, im Landkreis Göttingen, befinden sich neben dem Firmensitz und der Verwaltung der August Oppermann Kiesgewinnungs- und Vertriebs-GmbH in Hedemünden sechs der Werke. Rund um Göttingen sind die Kalksteinwerke Emmenhausen und Imbsen, die Kieswerke Gimte, Rosdorf und Klein Schneen sowie die Sandgrube in Meensen angesiedelt. Das Kieswerk Rosdorf liegt auf Pachtgelände der Klosterkammer Hannover. Seit 1969 wird hier Firmenangaben zufolge Leinekies gewonnen. Das Unternehmen weist darauf hin, dass Unbefugten das Betreten und Befahren des Werksgeländes außerhalb der Betriebszeiten nicht gestattet und baden verboten ist. Sie erreichen die Autorin per E-Mail an b.eichner-ramm@goettinger-tageblatt.de. Von Britta Eichner-Ramm