"Manchmal staune ich selbst, was ich aufgebaut habe", sagt Haep. Auf seiner zehn Meter langen und 1,40 Metern breiten Anlage sind 15 Züge unterwegs - von einer Museumsbahn mit Dampflok bis zum modernen ICE. Wie viel Meter Schienen er verlegt, weiß Haep nicht. Doch die Gleislänge ist beträchtlich, in mehreren Schleifen und Bögen winden sich die Schienen durch die von Haep gestaltete Landschaften. Von den idyllischen Dörfern an einem Ende der Anlage bis zur geschäftigen Stadt am anderen Ende. Dazwischen liegen eine Raffinerie und ein Container-Terminal.
Haep legt Wert aufs Detail. Hier hackt ein Dorfbewohner Holz, an anderer Stelle fegen Bauarbeiter die Straße. Ein Häftling ist auf der Flucht. Wer genau hinschaut findet US-Präsident Obama und die First Lady ebenso wie Papst Benedikt. Viele der Figuren im H0-Maßstab sind beweglich.
Sechs Jahre, sagt Haep, habe es gedauert, die Anlage so zu gestalten. Fertig ist er aber noch nicht. Der Stadtbereich muss mit mehr beweglichen Figuren ausgestattet werden.
Er habe nach seiner Arbeitslosigkeit sein Hobby zum Beruf gemacht, sagt Haep. Heute fährt er von Messe zu Messe und zeigt seine Miniaturwelt. Das reicht für seinen Lebensunterhalt. "Reich werde ich damit nicht", sagt er. Doch seit ihn sein Bruder im Alter von anderthalb Jahren infiziert hat, lässt den heute 60-jährigem Haep das Eisenbahnvirus nicht mehr los.