Rosdorf plant den Bau einer neuen Kindertagesstätte

In Rosdorf soll in den nächsten Jahren eine neue Kindertagesstätte gebaut werden. Dies gab Bürgermeister Sören Steinberg (SPD) während des Neujahrsempfangs der Gemeinde bekannt. Nun sind die Planungen konkreter geworden. Derzeit gibt es acht Kitas in der Gemeinde: in Settmarshausen, Mengershausen, Obernjesa, Sieboldshausen sowie in der Ortschaft Rosdorf den evangelischen Kindergarten am Sellenfried, den Regenbogen-, den Natur- und den Anne-Frank-Kindergarten. „Der Bedarf nach weiteren Kindergartenplätzen ist da“, sagt Steinberg. Neue Baugebiete würden erschlossen, zudem zögen viele junge Familien nach Rosdorf. Deshalb werde bald eine neue Kita mit inkludierter Krippe benötigt. Die Standortfrage ist noch zu klären: Bevor das Fundament gegossen werden kann, sind noch einige Dinge zu klären. Da wäre zum einen die Standortfrage. Diese wurde bereits in nicht-öffentlicher Sitzung diskutiert, dabei hätten sich einige Plätze herauskristallisiert, die in Frage kämen. Diese „liegen alle im Kernort Rosdorf, dort, wo es noch keine Kitas gibt und sie sind verkehrstechnisch gut erreichbar“, erläutert Steinberg. Auch die Größe der geplanten Kindertagesstätte müsse noch endgültig bestimmt werden. Benötigt werden zwei Kindergarten- und eine Krippengruppe mit je 25 beziehungsweise 15 Plätzen, also für insgesamt 65 Kinder. Für die Größenüberlegungen des Neubaus spiele auch eine Rolle, ob der Kindergarten in kommunaler Hand bleiben soll. Aktuell ist lediglich der Anne-Frank-Kindergarten gemeindlich. „Der Gesetzgeber sagt, dass beim Bau einer Kita die Trägerschaft ausgeschrieben werden muss“, erklärt der Bürgermeister. „Das finde ich aber schade.“ Kommunale Trägerschaft? Um das neue Gebäude kommunal betreiben zu können, müssten die Gruppen aus dem Anne-Frank-Kindergarten in den Neubau umziehen. Zusätzlich zu diesen beiden Gruppen würden dann Räume für drei weitere geschaffen: nämlich für eine Krippen- und zwei Kindergartengruppen. Der Neubau müsste in diesem Fall also für fünf Gruppen ausgelegt werden. Für die Nachnutzung des ursprünglichen Anne-Frank-Kindergartens gebe es dann weitere Überlegungen. Kommt es zur Ausschreibung, sei die Chance auf eine kommunale Trägerschaft gering. „Dann werden Bewerbungen kommen“, ist Steinberg sicher, „Rosdorf ist ein attraktiver Standort.“ Gelingt es, den Neubau als kommunalen Kindergarten anzulegen, böten sich der Gemeinde einige Vorteile. „Wir hätten dann mehr Steuerungsmöglichkeiten“, sagt er. Ob es sich um eine betriebsnahe Kita handeln soll, müsse ebenfalls noch geklärt werden. Fertigstellung bis Sommer 2022 angepeilt: Wann der Grundstein gelegt werden kann, ist ebenfalls noch nicht fix. Größe, Standort und Trägerschaft müssten im Gemeinderat noch besprochen und abgesegnet werden. Steinberg hofft, dass dieser Teil der Planungen „bis zu den nächsten Sommerferien“ abgeschlossen sein wird. Bis dahin könnte dann auch ein erster Entwurf inklusive Kostenvoreinschätzung vorliegen. In die mittelfristige Finanzplanung wurden zunächst 2,5 Millionen Euro eingestellt. Der Bürgermeister rechnet mit „einem Jahr Planungs- und einem Jahr Bauzeit“, sodass eine realistische Inbetriebnahme im Sommer 2022 ins Auge gefasst werden könne. Der Gebäudeentwurf werde einem Architekten überlassen, der sich mit Kindergärten auskennt. Denn für den Bau gibt es spezielle Vorschriften, die von der Höhe der Steckdosen bis zur Anbringung der Urinale reichen. Auch die Größe des Außenbereichs ist vorgeschrieben: Pro Kind müssen zwölf Quadratmeter Fläche vorgehalten werden. Geplant seien zudem ein eigener Bereich für die Krippenkinder und ein Spielplatz. Die Gemeinde Rosdorf plant, den Kinderhort gegenüber der Gemeindeverwaltung zu kaufen. Eine private Baufirma hatte den Hort an der Langen Straße vor wenigen Jahren auf ihrem eigenen Grundstück gebaut und an die Gemeinde vermietet. Das Gelände wurde ausgesucht, da es direkt an der Grundschule liegt – die Schüler müssten so auf dem Weg zur Nachmittagsbetreuung keine Straße überqueren. Mittlerweile sei es für die Gemeinde aber günstiger, die Immobilie und das Grundstück zu kaufen. „Wir haben ein Vorkaufsrecht zum festen Preis vertraglich festgehalten“, erklärt Bürgermeister Sören Steinberg. Die Kaufsumme betrage 1,3 Millionen Euro. In den nächsten Woche wollen sich die Gemeindevertreter nun mit dem Eigentümer zusammensetzen, um den Kauf in die Tat umzusetzen. „Hoffentlich klappt das bis Ostern“, sagt Steinberg. Lesen Sie auch: Neujahrsempfang: So soll sich die Gemeinde Rosdorf entwickeln Von Tobias Christ

Bedarf an Kita-Plätzen - Rosdorf plant den Bau einer neuen Kindertagesstätte