Rosdorf zeigt der Kreiswohnbau die kalte Schulter

Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Rosdorf hat eine Beteiligung an der Kreiswohnbau Osterode am Harz/Göttingen GmbH abgelehnt. Über diese Entscheidung informierte Bürgermeister Sören Steinberg (SPD) Ratsmitglieder und Öffentlichkeit während der Ratsversammlung am 24. Februar. Der Verwaltungsausschuss hatte zuvor in nichtöffentlicher Sitzung getagt. Die Beteiligung am Stammkapital hätte bei 1 Million Euro liegen sollen. Hans-Peter Knackstedt, der Geschäftsführer der Kreiswohnbau, antwortet mit einem Wort auf die Frage, ob jetzt die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens ins Wanken gerate: „Mitnichten.“ Die GmbH sei ein sehr gesundes Unternehmen. Dass sich Rosdorf nicht am Stammkapital beteiligen will, sei bedauerlich, müsse aber sportlich akzeptiert werden. Bovenden beteiligt sich am Stammkapital: Die Kreiswohnbau war an die Gemeinde wie auch an den Flecken Bovenden mit einer gleichlautenden Anfrage herangetreten, weil sie in beiden Orten in erheblichem Maße Wohnraum geschaffen hat beziehungsweise schaffen will. Während Bovenden im Dezember einer Beteiligung am Stammkapital mit 1 Million Euro zustimmte, kam jetzt aus Rosdorf die Absage. Die gelieferte Begründung findet Knackstedt eigentümlich: Ein solcher Schritt sei nicht notwendig, da die Kreiswohnbau in Rosdorf bereits aktiv ist, sei ihm mitgeteilt worden. Der Geschäftsführer betont im Gespräch mit dem Tageblatt, dass die Kreiswohnbau die einzige Gesellschaft im Landkreis sei, die sich um bezahlbaren Wohnraum kümmere. „Es gab keine politische Empfehlung“: Das hebt auch der Sprecher des Landkreises Göttingen, Ulrich Lottmann, hervor. Hintergrund des Angebots an Rosdorf für eine Beteiligung sei das starke Engagement in der Gemeinde. „Dieser wurde die Chance eröffnet, die Aktivitäten der Kreiswohnbau zu unterstützen und von seiner Expansion zu profitieren“, so Lottmann. Das Angebot sei durch das Unternehmen erfolgt. Landrat Bernhard Reuter (SPD) habe in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Kreiswohnbau in der Gemeinde Informationsgespräche geführt. „Eine politische Empfehlung seitens des Landkreises gab es nicht“, stellt Lottmann klar. Von Ulrich Meinhard

Beteiligung abgelehnt - Rosdorf zeigt der Kreiswohnbau die kalte Schulter