Bei Einbeck im Landkreis Northeim hat am Dienstag der Bau der Höchstspannungsleitung von Wahle nach Mecklar begonnen. Auf einem Feld südlich der Stadt wuchtete eine Ramme den ersten von vier stählernen Pfählen in die Erde. Sie sollen das Fundament für den ersten von insgesamt rund 500 Leitungsmasten für die 380-Kilovolt-Drehstromleitung stützen.
Bis spätestens Anfang nächsten Jahres will der Netzbetreiber Tennet den Abschnitt der Stromtrasse zwischen Lamspringe (Kreis Hildesheim) und Hardegsen (Kreis Northeim) mit 125 Masten fertig haben. Im nächsten Jahr soll der Bau zwischen Wahle (Landkreis Peine) und Lamspringe beginnen – inklusive des zwölf Kilometer langen Erdkabelabschnitts bei Baddeckenstedt. 2021 soll Strom durch die insgesamt 230 Kilometer lange Leitung fließen. Anders als die 500-Kilovolt-Gleichstromtrasse Südlink verläuft Wahle-Mecklar fast komplett überirdisch. Allerdings verschwindet eine andere Freileitung aus der Landschaft: die 220-Kilovolt-Trasse von Lehrte nach Kassel.
Zwei Klagen sind derzeit noch anhängig: Die Stadt Einbeck klagt gegen die Genehmigung von Wahle-Mecklar in ihrem Bereich, weil mehrere Ortsteile regelrecht „umzingelt“ würden. Die Firma Statkraft, Betreiber des Pumpspeicher-Kraftwerks Erzhausen, wehrt sich gegen den Abbau der 220-Kilovolt-Leitung, weil sie dann ihre Anlagen umrüsten müsste. Beide Fälle muss das Bundesverwaltungsgericht entscheiden. Termine stehen noch nicht fest.
Von abu