Corona-Tests an Schulen: Niedersachsen beginnt nach Ostern

Niedersachsen beginnt mit den Corona-Testungen an Schulen. Rund 400.000 Testkits werden laut Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) ab diesem Donnerstag an die Schulen im Land ausgeliefert. Insgesamt sollen vor Ostern 1,2 Millionen Testkits verteilt werden. „Die ersten Tests sollen in der Woche vor den Osterferien, also ab dem 22. März, starten“, sagte Tonne der HAZ. Regelmäßige Reihentestungen für alle Beschäftigten und Schüler solle es nach den Ferien geben. „Ziel ist, dass am ersten Tag nach den Osterferien für jeden, der die Schulen betritt, ein Testkit da ist.“ Lesen Sie auch Corona-Tests an Schulen: Niedersachsen will Schüler und Lehrer nach Ferien testen Corona-Schnelltests: Niedersachsen bestellt fünf Millionen Kits Tests an Schulen einmal pro Woche: Die Einführung von Selbsttestungen an Schulen diene „der Verbesserung des schulischen Infektionsschutzes“, sagte der Minister. „Je mehr Schüler sich testen, umso geringer wird die Anzahl der unentdeckt positiven Fälle sein.“ Die Tests, die in China und Österreich eingekauft wurden, sollen künftig einmal pro Woche angeboten werden und freiwillig sein. Wenn die regionale Sieben-Tage-Inzidenz unter den Wert von 35 sinkt, sind keine Testungen mehr vorgesehen. Keine Tests in Kitas: Die Reihentestungen der Schüler sollen laut Tonne zu Beginn des Unterrichts in den Lerngruppen im Klassenraum unter Anleitung einer Lehrkraft durchgeführt werden. Positive Tests würden dokumentiert und an das Gesundheitsamt gemeldet. Damit verbunden sei auch ein umgehender PCR-Nachtest bei einem Arzt. Für Kleinkinder in Kitas seien keine Testungen vorgesehen, sagte der Minister. Tonnes Ankündigungen stießen bei Landtagsopposition und Lehrerverbänden auf scharfe Kritik. Die Grünen sprachen von einer „herben Enttäuschung“. Auch ein Jahr nach Beginn der Pandemie renne die Landesregierung „der Entwicklung an den Schulen noch immer hinterher“, sagte Grünen-Fraktionschefin Julia Willie Hamburg. Von den bestellten 5 Millionen Schnelltest seien bisher nur 400.000 eingetroffen. Die Lehrergewerkschaft GEW kritisierte den Plan für Selbsttests Mit den Regelungen werde ein bürokratisches Ungetüm geschaffen, das Überlastung und Scheinsicherheit produziere, erklärte GEW-Landeschefin Laura Pooth. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte warnte davor, dass die Testdurchführung den Schulen viele Probleme bereiten und zu erheblichen Belastungen führen werde. Weitere Schüler im Klassenzimmer ab 22. März: Unterdessen will die Landesregierung an ihren Plänen für weitere Schulöffnungen in der kommenden Woche vorerst festhalten. Am 22. März sollen als letzte Jahrgänge auch die Klassen 8 bis 11 an die Schulen zum Wechselunterricht zurückkehren. Das soll es aber nur in Landkreisen geben, in denen die 7-Tage-Inzidenz nicht über dem Wert 100 liegt. Für die Region Hannover gilt das nicht. Am Mittwoch lagen elf Landkreise in Niedersachsen über dem Wert von 100. Man werde sich in der kommenden Woche noch einmal genau mit den Inzidenzen auseinandersetzen müssen: „Wo geht das hin?“, sagte Tonne mit Blick auf die nächste Bund-Länder-Runde am Montag. „Meine Hoffnungen beruhen tatsächlich darauf, dass wir mit Test- und Impfangeboten auch unter veränderten Rahmenbedingungen Bildungsangebote gewährleisten können.“ Von Marco Seng