Glückliches Ende einer Suche dank Pferdenasen: Galloway-Bulle Bernd ist nach mehr als einem Monat in Freiheit jetzt wieder auf seiner Weide in Darrigsdorf im Kreis Gifhorn. Das Tier sei seit Freitagabend wieder da, hieß es auf der Facebookseite des Gallowayhofes Wittingen.
Für Bernd lag bereits eine Abschussgenehmigung vor. Westernreiter und Naturschützer wollten am Wochenende einen letzten Versuch unternehmen, ihn auf seine Weide zu treiben. Der Landwirt dankte per Facebook zwei Westernreitern aus der Umgebung.
„Ich bin total erleichtert“, sagte Geschäftsführer Diethelm Lilje vom Gallowayhof. „Ich habe schon nicht mehr schlafen können, das ist kein Spaß wenn ein Tier verschwindet“, meinte er erleichtert. Der Bulle war entwischt, nachdem Unbekannte am 20. Juli den Zaun durchschnitten hatten. Neun Jung-Bullen büxten dabei aus, acht konnten wieder eingefangen werden. Nur Bernd suchte erfolgreich das Weite.
Aus versicherungstechnischen Gründen habe die Abschussgenehmigung beantragt werden müssen, so Lilje. „Für eine von mir gebaute Falle war er zu schlau“, sagte er über Bernd. „Wir danken den Schieflers und ihren berittenen Experten“, so Lilje weiter über den unentgeltlichen Einsatz der Spezialisten mit ihren Pferden.
„Dann haben die Pferde etwas gewittert“
„Wir waren drei Reiter und hatten den Auftrag bekommen, Bernd zu fangen“, sagte Westernreiterin Miriam Schiefler am Samstag in Kölau (Landkreis Uelzen). „Zur Verstärkung haben wir zwei Freunde von den Rinderhirten aus Hagen eingeladen, das Kerlchen zu fangen“. Auf ihrem Weg hätten die beiden Bernd entdeckt, als sie mit ihren Pferden das Gelände schon vor Beginn der eigentlichen Suche erkunden wollten.
„Dann haben die Pferde etwas gewittert und so wurde Bernd gefunden“, schilderte Schiefler die Aktion. „Mein Mann und ich sind schnell mit unseren Pferden hin, dann haben wir Bernd entspannt zurück auf die Weide getrieben.“ Der Gesuchte wurde nur knapp zwei Kilometer von der heimatlichen Weide entfernt aufgespürt.
Bernd hatte sich wochenlang nicht einfangen lassen. Das mindestens 400 Kilogramm schwere Tier war im näheren Umkreis seiner Wiese unterwegs. Die Galloways werden zur Landschafts- und Naturpflege im Naturschutzgebiet eingesetzt. Die robusten Tiere eignen sich gut für die ganzjährige Freilandhaltung. Ihr Fleisch gilt als ausgesprochen schmackhaft. Auch Bernd wird es eines Tages treffen – er hat aber noch mindestens einen Sommer gewonnen.
Von RND/dpa