Die insolvente Elsflether Werft, Generalunternehmer bei der teuren Sanierung des Marineschulschiffs „Gorch Fock“, kann in neue Hände kommen. Das Bundeskartellamt in Bonn gab am Freitag einen möglichen Verkauf an die Lürssen-Werft in Bremen frei. Das teilte ein Sprecher der Behörde mit.
Über den Zuschlag in dem Bieterwettbewerb müssen nun die Führung der Elsflether Werft und der Sachwalter im Insolvenzverfahren entscheiden.
Lürssen habe am 30. September einen Antrag auf Prüfung der Übernahme gestellt. Die Werft gilt bei der Übernahme als Favorit.Laut RND-Informationen soll der Kaufpreis im einstelligen Millionenbereich liegen. Lürssen will sich offenbar dazu verpflichten, die derzeit gut hundert Mitarbeiter des Schiffbaubetriebes vollständig zu übernehmen.
Wer baut die „Gorch Fock“ zu Ende?
Lürssen in Bremen-Vegesack hat schon viel für die Marine gebaut. Die Werft würde in die Verpflichtung eintreten, den Dreimastsegler bis Herbst 2020 saniert an die Marine zu übergeben.
Ein anderer Bewerber ist die Fassmer-Werft in Berne (Landkreis Wesermarsch), auf der derzeit an der „Gorch Fock“ gearbeitet wird. Die Kosten der Sanierung haben sich von geplant 10 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro erhöht, für die der Steuerzahler geradestehen muss.
Das Marineschulschiff „Gorch Fock“
Die „Gorch Fock“ ist seit 1958 als Segelschulschiff der Deutschen Marine im Einsatz. Sie ist ein Schwesterschiff der 1933 gebauten „Gorch Fock“ die heute im vorpommerschen Stralsund vor Anker liegt.
Die Instandsetzung des Marineschulschiffs "Gorch Fock 2" ist seit Jahren von Pannen geprägt, 2020 aber soll es endlich wieder fahren. Aktuell liegt die „Gorch Fock“ bei der Fassmer-Werft in Berne auf dem Trockenen.
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Von RND/dpa