Noch immer kämpfen die Notaufnahmen der Krankenhäuser in Niedersachsen mit hohen Patientenzahlen. Obwohl vor einem halben Jahr per Bundesgesetz eine bessere Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern beim Notdienst vereinbart wurde, sind viele Notambulanzen noch immer überfüllt. Zu viele Patienten mit leichten Beschwerden gehen nach wie vor direkt ins Krankenhaus statt zum ärztlichen Bereitschaftsdienst.
Rund eine Million ambulante Fälle verzeichnen die niedersächsischen Krankenhäuser laut Krankenhausgesellschaft jährlich. Auch die zunehmende Zahl von Bereitschaftsdienstpraxen, die direkt an die Kliniken angeschlossen sind, hätten das Problem bislang nicht gelöst, erklärte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN). Die Einrichtung solcher Praxen war zu Jahresbeginn mit dem Krankenhausstrukturgesetz geregelt worden. An vielen Orten gab es sie da aber bereits.
"Selbst da, wo die Praxen etabliert sind, sind die Notaufnahmen überlastet", sagte der KVN-Sprecher. Grund dafür sei, dass es keine Patientensteuerung gebe, mit der die Kranken zu der für sie richtigen Stelle geleitet werden könnten.
dpa