Plötzlich hat die Ausstellung eine ganz besondere Aktualität: Rund vier Wochen nachdem der Zyklon „Idai“ durch Südostafrika gezogen war und ganze Landstriche zerstörte, hat der Freundeskreis Malawi am Sonnabend eine Ausstellung mit Fotos aus Malawi eröffnet.
Landschaften und Porträts
Die Bilder, die im Bildungsverein in der Wedekindstraße hängen, hat der hannoversche Fotograf Michael Wallmüller im vergangenen Jahr gemacht, er war mit dem Freundeskreis Malawi in dem Land unterwegs. Wallmüller hat sowohl Landschaften als auch Porträts gemacht. Zum Beispiel von der Mutter zweier Kinder, die vor einer Schule frittierte Kartoffelstücke verkauft.
„Die Menschen in Malawi sind sehr offen“, berichtet Wallmüller zur Ausstellungseröffnung. Besonders bemerkenswert seien die großen Gegensätze zwischen Arm und Reich. „An der einen Ecke bauen Investoren ein schickes neues Stadion, ein paar Straßen weiter, gibt es kein Geld um eine Schule instand zusetzen.“
Mit Herzblut fotografiert
„Ich bin froh, dass Michael Wallmüller diese Fotos mit so viel Herzblut gemacht hat“, sagt Silvia Hesse vom Freundeskreis Malawi. Hesse zeigte sich erfreut von den vielen Besuchern der Ausstellungseröffnung. Vor einiger Zeit wäre das noch nicht so selbstverständlich gewesen, betont sie.
Hesse geht auch auf den zerstörerischen Zyklon ein. Davon sei vor allem der Süden des Landes betroffen. „Das Ausmaß ist noch nicht in vollem Maß zu erfassen“, erläutert sie. Sie berichtet von einem 13-jährigen Mädchen, das in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wurde. „Ein Baum war auf ihr Haus gestürzt“, berichtet Hesse. Der Schülerin war glücklicherweise nichts passiert. „Am nächsten Morgen saß sie wieder in der Schule.“
Die enge Verbindung von Hannover
Hannover ist mit Malawi durch die Städtepartnerschaft mit Blantyre eng verbunden, berichtet Hesse. Auch dort hat der Zyklon Straßen, Häuser und Schulen zerstört. Die IGS List ist seit einiger Zeit mit Jacaranda-Schule in Malawi seit einiger Zeit partnerschaftlich verbunden.
„Wir wollen jetzt nicht möglichst schnell möglichst viel Geld sammeln“, sagt Hesse. Der Freundeskreis Malawi lege wert auf eine langfristige und nachhaltige Hilfe. Zum Beispiel wolle man sich auf den Kauf und die Verteilung von Saatgut und Setzlingen konzentrieren, erläutert sie.
Die Ausstellung im Bildungsverein unter dem Titel „Menschen in Malawi“ ist noch bis zum 30. August im Bildungsverein, Wedekindstraße 14, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Von Mathias Klein