Die Planungen für den Hochbahnsteig Fasanenkrug laufen, doch wo die Haltestelle künftig stehen wird, ist noch völlig offen. Zwei Standorte sind für den barrierefreien Ausbau im Rennen: Neben dem bisherigen Haltepunkt an der Wendeschleife der Linie 9 prüfen die Planer auch eine Alternative östlich der Burgwedeler Straße. Klar ist hingegen, dass die diskutierte Verlängerung der Linie 9 nach Isernhagen N.B. erst einmal vom Tisch ist. Das berichtete ein Verwaltungssprecher in der Sitzung des Bezirksrats Bothfeld-Vahrenheide nach einer Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Zweiter Standort östlich der Burgwedeler Straße wird geprüft
„Für die zukünftige Position des Hochbahnsteigs am Fasanenkrug werden derzeit mehrere Varianten geprüft, die sich sowohl auf den Bereich der derzeitigen Wendeschleife als auch auf östlich der Burgwedeler Straße gelegene städtische Flächen beziehen“, teilte die Verwaltung in Absprache mit der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover (Infra) mit, die für Stationen und Strecken der Stadtbahn zuständig ist. Derzeit laufe eine Machbarkeitsuntersuchung. Die Ergebnisse werden zum Jahresende erwartet. Erst dann, so die Stadtverwaltung, könnten Aussagen zu Vor- und Nachteilen der möglichen Haltpunkte getroffen werden.
Zu wenig Fahrgäste: Linie 9 wird nicht verlängert
Einen Ausbau der Linie 9 bis nach Isernhagen N.B. wird es laut der Verwaltung erst einmal nicht geben. Nach Absprache mit Region Hannover, Üstra und Infra werde die Verlängerung der Linie 9 nach Norden nicht in den Planungen berücksichtigt. Hauptgrund sei, dass Isernhagen-Süd und Isernhagen N.B. schlicht zu dünn besiedelt und somit nicht wirtschaftlich für eine Verlängerung sind. Erschwerend komme hinzu, dass das angedachte Neubaugebiet östlich der Prüßentrift nicht umgesetzt werde.
Grünen-Bezirksratsherr Dominik Stanke (Bündnis 90/Die Grünen) wollte wissen, ob es denn möglich sei, zu einem späteren Zeitpunkt eine Verlängerung nach Isernhagen N.B. zu bauen. „Ist vor der Autobahnbrücke eine mögliche Variante für einen Hochbahnsteig zur Sprache gebracht worden, die den Ausbau nach Isernhagen nicht ausschließt?“, fragte er. Wie Stadtbezirksplaner Uwe Holland ausführte, sprächen mehrere Gründe gegen dieses Modell. „Die Burgwedeler Straße bietet keinen Platz für einen Hochbahnsteig“, erklärte er. Neben den Gleisen müssten schließlich auch der Fuß- und Radweg und die Bushaltestelle zur Linie 620 Platz finden, erklärte Holland.
Langes Warten auf Hochbahnsteige in Bothfeld
Nachdem es in Bothfeld bislang keinen einzigen Stadtbahn-Hochbahnsteig hinter der Station Noltemeyerbrücke gibt, sollen die fünf Haltestellen dahinter nun barrierefrei werden. Bei der Aufstellung des Nahverkehrsplans 2020 hat die Region Hannover dem Projekt Nachdruck verliehen. Erst sollen 2020 die Bauarbeiten für die Hochbahnsteige Bothfeld und Kurze-Kamp-Straße beginnen, dann soll es am Fasanenkrug vorangehen. „Sowohl die Haltestelle Fasanenkrug als auch die Haltestelle Bothfelder Kirchweg sind der ersten Priorität zugeordnet“, heißt es seitens der Verwaltung. „Die Bedeutung der Haltestelle Fasanenkrug als Umsteigeanlage zur Buslinie 620 gibt den Ausschlag für den etwas früheren Ausbau“, erklärt ein Verwaltungssprecher.
Die Vorplanungen für die neue Station am Bothfelder Kirchweg – einschließlich des Streckenabschnitts in der Sutelstraße – und den Hochbahnsteig am Stadtfriedhof Bothfeld sind für 2020 vorgesehen. Das dafür erforderliche Geld sei bei der Region für den Haushalt 2020 angemeldet worden.
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Von Laura Ebeling