In jedem Jahr ernennt das Deichgrafen-Collegium-Ricklingen nach geheimer Wahl eine Persönlichkeit, die sich ehrenamtlich oder in anderer Weise im Stadtteil engagiert hat. Jetzt ist die gebürtige Ricklingerin Waltraud Rähr von der Jury zur 24. Ricklinger Deichgräfin gewählt worden. „Der ehrenamtliche Einsatz von Waltraud Rähr ist vorbildlich“, heißt es seitens des Deichgrafen-Collegiums-Ricklingen.
Seit 1992 Kassiererin
Die mittlerweile 76-jährige Rähr wurde am 2. August 1942 in Ricklingen geboren – und blieb ihrer Heimat treu. Sie lernte Verwaltungs- und Kassenwesen, was ihr später in ihrem Ehrenamt hilfreich sein sollte. 1992 nämlich wurde sie als Kassiererin zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied des Kleingartenvereins Ricklingen gewählt. Damit war Rähr mitverantwortlich für die Verwaltung von 460 Gärten – und das alles ehrenamtlich. Zusätzlich führte sie einige der Koloniekassen und verwaltete ebenfalls für vier Stromgesellschaften als Geschäftsführerin die Kasse.
Zum Kleingartenverein Ricklingen kam Rähr aufgrund ihrer balkonlosen Wohnung an der verkehrsreichen Friedrich-Ebert-Straße. Die Wohnung hätte ihren Wunsch nach Grün und Natur verstärkt, erklärt die Rentnerin. Daher trat sie 1975 in den Kleingartenverein Ricklingen ein, kurz darauf pachtete sie eine Parzelle. Außer der Arbeit im Garten galt ihr besonderes Interesse dem Pachtvertrag, der Gartenordnung und der Baugenehmigung für die Laube. Dieses Interesse und ihre Hilfsbereitschaft führten sie direkt in die Kolonieleitung als Schriftführerin und Kassiererin. Ihr ehrenamtliches Engagement hält bis heute an: Nach wie vor ist sie jeden Dienstag in der Geschäftsstelle des Kleingartenvereins Ricklingen für alle Mitglieder zu sprechen.
Die Verleihung des Preises findet im Rahmen des diesjährigen Deichfestes am Sonnabend, 17. August, um 15.30 Uhr auf dem Gelände des Restaurants Paradies-Provence, Kneippweg 21, statt. Das Deichgrafen-Collegium-Ricklingen (DCR) erinnert mit der Veranstaltung an das Jahrhunderthochwasser vom 9. Februar 1946.
Von Laura Ebeling