Naturerlebnis in der Eilenriede: Stadt Hannover soll Konzept für Baumwipfelpfad erarbeiten

Wandern hoch über dem Boden von Baumkrone zu Baumkrone – ob und wie ein solches Naturerlebnis in der Eilenriede umsetzbar ist, soll die Stadtverwaltung jetzt herausfinden. Der Umweltausschuss hat am Montag mit großer Mehrheit der Forderung von SPD, Grünen und FDP zugestimmt. Auch die Waldstation mit ihrem Aussichtsturm könnte ausgebaut werden, finden die Mehrheitsfraktionen. Ursprünglich sollte der Wunsch nach einem Baumwipfelpfad noch etwas konkreter formuliert werden. Insbesondere die SPD konnte sich für das Wandern in luftiger Höhe erwärmen. Doch angesichts hoher Kosten für das Vorhaben und einbrechender Einnahmen der Stadt schraubte man die Forderung zurück. Für Spaßprojekte sei kein Geld da, lautet die Devise aus der Kämmerei. Touristenmagnet in Bad Harzburg: Baumwipfelpfade sind beliebt und zweifellos ein touristischer Anziehungspunkt. Das beweist der Pfad in Bad Harzburg. Über eine Strecke von einem Kilometer ziehen sich die Brücken zwischen den Bäumen. 4,6 Millionen Euro hat das Bauwerk gekostet, immerhin 2 Millionen Euro konnte die Stadt aus EU-Töpfen abschöpfen. Rund eine Million Menschen spazierten im vergangenen Jahr über die Brücken und bezahlten Eintritt. SPD und CDU mahnen zur Vorsicht: Trotz des Erfolgs in der Harzstadt bleiben die Parteien in Hannover vorsichtig. „Unser Antrag heißt noch nicht, dass ein Baumwipfelpfad für die Eilenriede beschlossene Sache ist“, sagt SPD-Umweltpolitiker Philipp Kreisz. Auch die CDU tritt auf die Bremse. „Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn mehr Menschen die Eilenriede genießen“, sagt CDU-Umweltpolitiker Maximilian Oppelt. Jedoch koste ein Baumwipfelpfad mehrere Millionen Euro. Man dürfe den Hannoveranern nicht vorgaukeln, dass der Bau des Pfads nach dem Beschluss zum Greifen nah sei. Was sagt der Eilenriedebeirat? Kritik kommt von der Satirepartei. Einen solchen Pfad anzulegen, sehe er nicht als öffentlichen Auftrag, sagt Oliver Förste von der Fraktion „Die Fraktion“. Die Gruppe Linke/Piraten findet die Idee zwar nicht schlecht, bemängelt aber, dass der Eilenriedebeirat nicht von Anfang an eingebunden worden sei. Der Eilenriedebeirat gilt als „Hüter des Waldes“. Ob eine Brückenkonstruktionen zwischen alten Bäumen auf sein Wohlwollen trifft, bleibt zweifelhaft. Lesen Sie auch Eilenriede: Bekommt Hannover einen Baumwipfelpfad? Von Andreas Schinkel