Weniger Asphalt, mehr Büsche und Bäume auf Hannovers Schulhöfen – das wünschen sich die Grünen im Rat. Damit sollen unter anderem die Folgen des Klimawandels bekämpft werden. „Mehr Grün trägt durch Schatten und Verdunstung zur Kühlung bei, macht die Hitze erträglicher und fördert zusätzlich die Artenvielfalt“, sagt Grünen-Bildungsexpertin Silvia Klingenburg-Pülm. Zugleich seien Pausenhöfe mit Rasenflächen und Beeten für Kinder attraktiver. Die Grünen denken nun darüber nach, den Etat für naturnahe Umgestaltung von Schulhöfen von jährlich 260.000 Euro deutlich aufzustocken.
Jährlich 550.000 Euro für Umbau von Schulhöfen?
Grünen-Umweltpolitiker Mark Bindert schlägt vor, den Etat zu verdoppeln. Bevor der damalige Kämmerer Marc Hansmann (SPD) den Rotstift angesetzt habe, sagt Bindert, habe der Etat für Schulhofgestaltung jährlich 520.000 Euro betragen – ein Euro pro Einwohner. „Daran könnten wir uns wieder orientieren“, sagt Bindert. Da Hannovers Einwohnerzahl in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen ist, würde das Budget jetzt rund 550.000 Euro betragen.
Als Beispiel für einen Schulhof, der dringend erneuert werden sollte, nennen die Grünen den Pausenhof der Comeniusschule in der List. Dort stehen am Rande der Fläche zwar einige Bäume, doch ein Großteil des Geländes ist asphaltiert. Teile der Asphaltfläche mögen für Ballspiele wichtig sein, meinen die Grünen, dennoch sollte der Pausenhof umgestaltet werden. Eine Vorbild für begrünte Schulhöfe sei dagegen das Außengelände der Albert-Liebmann-Förderschule. Das Areal erinnert eher an einen großen Garten als an einen Pausenhof.
Grüne: Haushaltsreste zur Bekämpfung der Klimakrise ausgeben
Im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels wünschen sich die Grünen grundsätzlich mehr Engagement vonseiten der Stadtverwaltung. Die Fraktion kann sich vorstellen, dass Haushaltsreste regelmäßig zur Bekämpfung der Klimakrise eingesetzt werden. Dabei geht es um Millionensummen, die am Ende eines Haushaltsjahrs meist übrig bleiben, weil die Mittel nicht abgerufen wurden. Das kann unter anderem daran liegen, dass sich Vorhaben verzögern. Haushaltsreste werden üblicherweise ins nächste Jahr übertragen, bisweilen fließen die Mittel auch in die Schuldentilgung.
Die Grünen haben ihre Idee bereits mit den Umweltpolitikern von SPD und FDP abgestimmt. Ob am Ende ein gemeinsamer Antrag der Mehrheitsfraktionen im Rat zustande kommt, bleibt abzuwarten.
Von Andreas Schinkel