Das besondere Angebot im Zoo erkannten Besucher am Sonntag am roten Punkt und einer Zahl darauf. 13 dieser Stationen waren auf dem Gelände verteilt, an jedem Haltepunkt informierten Schüler des Tellkampf-Gymnasiums auf einem überdimensionierten und damit auffälligen Plakat, wie es um bestimmte Tierarten steht. Meistens schlecht oder sehr schlecht.
Erona Shabani, 16 Jahre alt, beschäftigte sich in ihrer Facharbeit mit dem Nashorn. Die Ergebnisse präsentierte die Schülerin im Zoo auf einer Stelltafel und erklärte den vielen interessierten Besuchern, welche Gefahren dem Tier drohen. Sein Lebensraum ist bedroht, weil Wälder und Savannen verschwinden, Wilderer haben es auf das Horn abgesehen, das in manchen Ländern als Luxus- und Prestigeobjekt gilt und deshalb teuer verkauft werden kann. Aber man muss auch genau hinsehen. „Viele Menschen sind in Notsituationen, weil sie kein Geld haben“, erklärt Erona Shabani, deshalb versuchten sie, Hörner des Tieres zu verkaufen.
Erona recherchierte Schwarzmarktpreise und Gründe, warum das Horn so begehrt ist. Angeblich soll sein Stoff sogar Krebs heilen können. „Aber er ist nur wie Haut auf Fingernägeln.“
Die Aktion am Sonntag war eine Kooperation des Zoos Hannover mit dem Gymnasium in der Südstadt. In der elften Klasse hatten die Schüler begonnen, sich mit dem Artenschutz zu beschäftigen. Zunächst erzählten sie dem sechsten Jahrgang ihrer Schule sie von ihren Einsichten. Am Sonntag waren die Gymnasiasten dann im Zoo und berichteten von ihren Erkenntnissen dort, wo die gefährdeten Tiere in ihrem Gehegen zu sehen sind.
Von Gunnar Menkens