Vom Papst bis zum Diakon: Katholische Kirchenmänner und ihre Ämter

Die katholische Kirche ist hierarchisch aufgebaut. An der Spitze steht der Papst – seit dem 13. März 2013 ist das Papst Franziskus – der seinen Sitz im Vatikan in Rom hat. Der Papst wird auch Pontifex maximus genannt und gilt als Stellvertreter Jesu Christi auf Erden und Nachfolger des Apostels Petrus. Gewählt wird der Papst von Kardinälen. Das sind für gewöhnlich geweihte Bischöfe. Der Begriff Diözesanbischof bezeichnet einen Bischof, der ein katholisches Bistum – auch Diözese genannt – leitet. Für Südniedersachsen ist beispielsweise das Bistum Hildesheim mit Bischof Heiner Wilmer an der Spitze zuständig. Außerdem gibt es (Diözesan-)Erzbischöfe, die einem Erzbistum vorstehen, also einem Bistum, das meist aus historischen Gründen eine herausgehobene Bedeutung hat. Was ist ein Kardinal? In Deutschland besteht die katholische Kirche aus 27 Diözesen. Ein Titularbischof steht keiner eigenen (Erz-)Diözese vor, sondern nimmt andere Aufgaben in der Kirche wahr. Ein Weihbischof ist ein solcher Titularbischof. Zu seinen Aufgabe zählen unter anderem Weihehandlungen wie Kirch- und Diakonweihen. Im Bistum arbeiten viele weitere Priester. Unter anderem wird der Stellvertreter eines Ortsbischofs Generalvikar genannt. Einzelne Aufgabenbereiche des Generalvikars können an sogenannte Bischofsvikare vergeben werden. Die Priesterausbildung einer Diözese leitet der Regens in der dafür vorgesehenen Ausbildungsstätte, dem Priesterseminar. Der sogenannte Spiritual ist für die dortige geistliche Begleitung der Priesteranwärter zuständig. Wie wird ein Bischof gewählt? Die administrative und liturgische Leitung der jeweiligen Bischofskirche einer Diözese obliegt dem Dom- oder Metropolitankapitel mit einem Dompropst und Domdechanten an der Spitze. Großpfarreien und Dekanate: Ein Bistum ist unterteilt in kleinere Verwaltungseinheiten wie Pfarreien. Einer Pfarrei beziehungsweise Pfarrgemeinde steht der Pfarrer vor, der für die dortige Leitung der Gottesdienste sowie die Seelsorge zuständig ist und Verwaltungsaufgaben wahrnimmt. Großpfarreien bestehen aus einzelnen Gemeinden. In diesen Fällen sind neben dem Pfarrer weitere Geistliche notwendig. Für einen Priester, der keine eigene Pfarrei leitet, wohl aber in einer Pfarrgemeinde arbeiten kann, ist die Bezeichnung Pastor üblich. Mehrere benachbarte Pfarreien können zu Dekanaten zusammengefasst sein. So gibt es in der Region Südniedersachsen das Dekanat Untereichsfeld und das Dekanat Göttingen. Den Dekanaten steht ein Dechant oder Dekan vor – für Göttingen ist das Beispielsweise Wigbert Schwarze. Ein Dechant ist üblicherweise einer der Pfarrer der im Dekanat gelegenen Pfarreien und koordiniert die gemeinsame pastorale Arbeit. Was ist ein Priester? Manche Pfarrer tragen zudem den Titel Propst: Sie stehen einer zentral gelegenen Pfarrei vor, deren Bedeutung durch die Verleihung des Titels Propstei hervorgehoben wurde. Bei der Basilika St. Cyriakus in Duderstadt ist das zum Beispiel der Fall. Die Bezeichnung Propst ist an die Propstei und nicht an die Person gebunden. Pfarrvikar ist Stellvertreter des Pfarrers: Einem Pfarrer zugeordnete Geistliche können je nach Aufgabe auch eigene Titel führen. Ein Pfarrvikar ist zum Beispiel der rechtliche Stellvertreter des Pfarrers. Ein Subsidiar ist einer Pfarrei als Unterstützungskraft in seelsorgerischen und liturgischen Belangen zugeordnet. Als Rektor werden Priester bezeichnet, die für eine einzelne Kirche zuständig sind, die nicht Pfarrkirche ist. In Deutschland wird außerdem für die Hilfspriester eines Pfarrers allgemein der Begriff Kaplan verwendet. Die niedrigste kirchliche Weihestufe bildet schließlich der Diakonat. Zu unterscheiden ist ein Diakon, der sich auf dem Weg zur Priesterweihe befindet, und das eigenständige Amt des Ständigen Diakons, der haupt- oder nebenberuflich arbeiten kann. Diakone (Helfer, Diener) sind grundsätzlich wie alle katholischen Geistlichen zum Zölibat verpflichtet, Ständige Diakone sind davon jedoch freigestellt und können verheiratet sein und Kinder haben. Lesen Sie auch: Neue Personalplanung bei Kirchen im Eichsfeld Personalreform in Untereichsfelder Kirche Amtseinführung: Thomas Berkefeld wird neuer Propst in Duderstadt Quelle: Bericht „ Die Kirche und ihre Titel “ von Tobias Glenz auf der Website katholisch.de. Von Britta Eichner-Ramm und Tobias Glenz