Der Dancefloor-Star übt immer noch eine starke Anziehungskraft aus. „Das wird heute richtig voll“, stellte Markus Thunert vom Savoy gegen 22.30 Uhr fest, eineinhalb Stunden bevor der Sänger auftreten sollte. DJ DunDee heizte derweil das Publikum an. Die Gäste auf der Tanzfläche trafen musikalisch auf alte Bekannte wie „Captain Jack“ und „Mr. Vain“. Mit Fragen wie „Wer freut sich auf Dr. Alban?“ trieb DunDee zwischenzeitlich den Lautstärkepegel auf der Tanzfläche deutlich nach oben.
Mit der Musik groß geworden
„Ich bin mit der Musik von Dr. Alban groß geworden“, verriet der DJ. „Ich mache seit 25 Jahren Musik und bei 90er-Partys gehören die Lieder einfach dazu.“ Um Mitternacht gehörten sie dann auch im Savoy dazu. „Let the beat go on“ forderte Dr. Alban. Das Publikum ging darauf ein, feierte auch Songs wie „One love“ und „Look who’s talking“.
Bilder vom Auftritt im Savoy:
Die größten Hits
Seine größten Hits „It’s my life“ und „Sing Hallelujah“ hob der Sänger für das Ende seines kurzen Sets auf. Doch so einfach ließ das Publikum ihn nicht ziehen. Einer ging noch, der Anti-Drogen-Song „No Coke“, textlich angepasst an den Auftrittsort. „Hip-hop reaggae inna dance hall style“ formulierte er um in „Hip-hop reaggae inna Göttingen style“ und dann „inna Savoy style“. Sollte das der Abschluss sein? „Ich bleibe hier“, sagte Dr. Alban und schob noch einen Remix von „It’s my life“ nach. Der endete mit „I’ve got to move it, move it“, worauf sich der Künstler nach gut einer halben Stunde endgültig verabschiedete.
Ein kurzes Gespräch
„Der Auftritt war gut“, befand Dr. Alban nach einer kurzen Regenerationspause. Ins Savoy war er erst recht spät am Tag angereist, weil er am Morgen noch Termine in Schweden wahrnehmen musste. Er sei immer noch jede Woche in Clubs unterwegs, erklärte er. Die Auftritte machen ihm Spaß. Neue Songs wolle er jedoch nicht mehr aufnehmen. Er selbst höre auch lieber „old stuff“, denn die aktuelle Musik gefalle ihm nicht. Beim alten Stoff sei er aber nicht nur auf die 90er beschränkt.
Junggesellinnenabschied
Dr. Alban hatte bei seinem Auftritt Verstärkung von zwei Tänzerinnen, die auch den Backgroundgesang übernahmen. Doch der Künstler holte sich auch vier junge Frauen auf die Bühne, die mit seinen Begleiterinnen tanzen durften. „Das ist gut für die Show“, erklärte er später im Gespräch. Und so wurde es auch ein unvergesslicher Abend für eine Braut aus Northeim. Sie feierte mit Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied im Savoy – mit Schleier und „I love the 90s“ auf dem T-Shirt. So erregte sie auch die Aufmerksamkeit des Sängers. „Das war toll“, sagte sie später, als Dr. Alban den Club längst wieder verlassen hatte.
Live gesungen
Von einem gelungenen Abend sprach auch Savoy-Chef Steffen Thunert, der sich als Fan des Sängers outete. „Ich finde es auch großartig, dass er live gesungen hat und nicht Playback.“ Schon früher hätte er den Künstler gern verpflichtet, „aber die Gagen waren zu hoch.“ Deshalb sei es umso schöner, dass es im zweiten Anlauf geklappt habe.
Von Rüdiger Franke