Alle Händel-Opern der Festspiele im Überblick

Es ist ein Mammutprogramm, das die Organisatoren der 100. Händel-Festspiele geplant haben. Alle 42 Opern aus der Feder des bedeutenden Musikers Georg Friedrich Händel (1685-1759) werden binnen weniger Monate aufgeführt. Ein Überblick in der Reihenfolge, in der Händel seine Opern erschuf. 1705: Almira, Königin von Kastilien, Sonntag, 24. Mai, 11 Uhr, Aula der Universität Händels erste Oper war ein durchschlagender Erfolg. Das „Sing-Spiel“, wie es im Jahr 1705 bei der Premiere genannt wurde, ist trotz seiner frei erfundenen Handlung mit historischen Referenzen an das zwölfte Jahrhundert gespickt. In Göttingen spielt das Abchordis Ensemble, Sopranistin ist Kathrin Hottiger. 1705: Nero – You need to let it go!, Dienstag, 24. März, 19.30 Uhr, Alte Mensa Da von Händels Nero nur das Libretto erhalten ist, haben Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums ihre eigene Musik zum Opernstoff gefunden. Entstanden ist ein moderner Opernabend mit viel Witz, Schwung, berührenden Songs und Choreografien. 1706: Der beglückte Florindo / Die verwandelte Daphne – Les plaisirs de la danse, Montag, 1. Juni, 11.30 Uhr, Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Herzberg Von der Doppeloper Florindo / Daphne sind nur einige Arien und Tänze überliefert. Für das Programm werden diese Fragmente mit Musik aus Almira sowie Texten aus Nero ergänzt und zu einem stimmigen Ganzen zusammengefügt. 1707: Rodrigo, Online-Stream, Live-Mitschnitt der Festivaloper 2019 Alle Live-Mitschnitte sind online unter hndl.de/streaming abrufbar. 1708: Agrippina, Festspieloper im Kino, Sonntag, 10. Mai, 17 Uhr, Programmkino Méliès Göttingen Die verstündige Oper, inszeniert von Regisseur Laurence Dale, wird auf der großen Leinwand gezeigt. 1710: Rinaldo, Sonnabend, 30. Mai, 16 Uhr, Lokhalle Der langjährige Künstlerische Leiter der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, Nicholas McGegan, kehrt mit Rinaldo an seine alte Wirkungsstätte zurück. Ihn begleiten einige der begabtesten Gesangstalente des amerikanischen Kontinents, allesamt Mitglieder der Elite-Talentschmiede The Juilliard School. 1712: Il pastor fido – Händel goes Tango, Montag, 25. Mai, 19.30 Uhr, Schafstall, Rittergut Besenhausen Gibt es eine passendere Kulisse für eine Schäferspieldichtung als den Schafstall des Ritterguts Besenhausen? Doch ganz so lieblich-idyllisch, wie es im ersten Moment anmutet, wird es nicht. Die Sopranistin Susanna Wolff und das Trio um den Bandoneon-Spieler Per Arne Glorvigen mischen Intrigen und Verzweiflung aus Händels Il pastor fido mit der Leidenschaft des argentinischen Tangos. 1712: Teseo – Zu Gast bei Freunden, Freitag, 12. Juni, 19.30 Uhr, Oper Halle (Saale) Wer einen Abstecher an die Saale machen möchte, kann diesen mit dem Opernbesuch in Halle verbinden. Dort wird Teseo im Rahmen der Händel-Festspiele aufgeführt. 1713: Lucio Cornelio Silla, Online-Stream, Live-Mitschnitt der Göttinger Aufführung von 2017 1715: Amadigi di Gaula, Online-Stream, Live-Mitschnitt der Festspieloper 2012 1720: Radamisto – Händel goes Pop, Donnerstag, 21. Mai, 22.15 Uhr, Altes Rathaus Im Jubiläumsjahr nimmt sich das Ensemble Virévolte nun Händels Radamisto an. Virtuos kombiniert das Quartett Arien der Oper mit Stücken anderer Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Richard Wagner und Franz Schubert sowie mit Populärmusik von Barbara, Queen und Prince. 1721: Muzio Scevola – Laurence Cummings in Concert, Sonnabend, 30. Mai, 21 Uhr, Aula der Universität Der Künstlerische Leiter der Festspiele, Laurence Cummings, ist nicht nur ein begnadeter Cembalist, er hat auch eine wundervolle Tenorstimme, mit der er anhand ausgewählter Arien die Liebesgeschichte zwischen Muzio Scevola und Clelia erzählt. 1722: Il Floridante – EEEmerging+: Cembaless, Mittwoch, 27. Mai, 19.30 Uhr, Rathaus Duderstadt Verrat, Heimtücke und Liebe – Georg Friedrich Händel wusste genau, welche Inhalte zu einer erfolgreichen Oper gehören. Mit der Suche nach der eigenen Identität ist der Stoff heute noch genauso aktuell wie damals. In einer experimentierfreudigen Konzertform begleitet Cembaless Händels Protagonisten auf ihrer Suche nach den zentralen Fragen im Leben. 1722: Ottone, Re di Germania, Freitag, 22. Mai, 19 Uhr, PS.Halle Einbeck Die Inszenierung von Anna Magdalena Fitzi feierte 2019 im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik Premiere. Bei den Jubiläumsfestspielen darf sich das Publikum in der PS.Halle Einbeck auf die Solistinnen um Cesti-Preisträgerin Mariamielle Lamagat unter der Leitung von Fabrizio Ventura freuen. 1723: Flavio, Re de’ Langobardi – göttingen händel competition / Preisträgerkonzert, Donnerstag, 21. Mai, 11 Uhr, Welfenschloss Hann. Münden Nach zwei erfolgreichen Wettbewerbsrunden spielt das Gewinnerensemble sein Preisträgerkonzert im herrschaftlichen Rittersaal des Welfenschlosses in Hann. Münden. Das Konzert ist Teil des ersten Preises der Göttinger Händel-Gesellschaft, der mit 5000 Euro dotiert ist. 1723: Guilio Cesare in Egitto – Händel goes Impro, Freitag, 13. März, 20 Uhr, Aula am Waldweg Countertenor Zvi Emanuel-Marial und die Comedy-Company laden ein zur Opernstunde und klären die Fragen zu Cäsar und Cleopatra. Fast der ganze Abend wird nach den Vorgaben des Publikums improvisiert. 1724: Tamerlano, Online-Stream, Live-Mitschnitt der Göttinger Festspieloper von 2010 1724/25: Rodelinda, Regina de’ Longobardi, Festspieloper 2020, Mittwoch, 20. Mai, 18 Uhr, Deutsches Theater (Premiere) Die Festspieloper wird in mehreren Fassungen aufgeführt. Due Geschichte der liebenden Ehefrau Rodelinda, die ihrem Mann über den Tod hinaus die Treue hält, ist am Deutschen Theater mehrfach zu sehen: Freitag, 22. Mai, 18 Uhr; Sonnabend, 23. Mai, 19 Uhr; Dienstag, 26. Mai, 18 Uhr; Sonntag, 31. Mai, 15 Uhr; Montag, 1. Juni, 15 Uhr. Eine Familienfassung gibt es am Sonnabend, 30. Mai, in der Lokhalle (12 Uhr). 1726: Publio Cornelio Scipione, Donnerstag, 28. Mai, 19 Uhr, Lokhalle Göttingen Die Handlung der Oper, die Händel 1726 für das King’s Theatre in London komponierte, dreht sich um die historische Figur des Publius Cornelius Scipio und seine Eroberung Karthagos. Sie erzählt von der gefangenen Berenice, der der siegreiche Feldherr Scipio großmütig die Freiheit schenkt, damit sie ihren Verlobten Lucejo heiraten kann. 1726: Alessandro, Donnerstag, 21. Mai, 18 Uhr, Lokhalle Göttingen Bei der Uraufführung bot Händel dem Londoner Publikum mit dem Kastraten Senesino und den beiden seinerzeit berühmtesten Sängerinnen Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni eine absolute Star-Besetzung. An die Tradition knüpfen die Festspiele an und präsentieren mit Bejun Mehta, Julia Lezhneva und Sonia Prina die Klassik-Stars von heute. 1726: Admeto, Re di Tessaglia – Festspieloper im Kino, Sonntag, 8. März, 17 Uhr, Lumière, Live-Mitschnitt der Göttinger Festspieloper von 2009 1727: Riccardo I., Re d’Inghilterra – Workshop Händel 4 Kids! Dass man Händels Opern auch multimedial darstellen kann, zeigen Schüler aus Göttingen in einer besonderen Video-Version von Riccardo Primo. Eine Zeit steht noch nicht fest. 1728: Siroe, Re di Persia – Festspieloper im Kino, Sonntag, 12. April, 17 Uhr, Programmkino Méliès, Live-Mitschnitt der Göttinger Festspieloper von 2013 1728: Tolomeo, Re di Egitto – Zu Gast bei Freunden, Freitag, 14. Februar, 19 Uhr, Badisches Staatstheater Karlsruhe Die erste Reise der Festspiele führt nach Kalsruhe zur szenischen Aufführung von Tolomeo. 1729: Lotario, Online-Stream, Live-Mitschnitt der Göttinger Festspieloper 2017 1730: Partenope – EEEmerging+: Palisander, Sonntag, 31. Mai, 11 Uhr, Scheune Gut Sennickerode Das Ensemble Palisander arrangiert die verwobenen Handlungsstränge der abwechslungsreich vertonten Oper Partenope für sich als Blockflötenquartett. In einer halbszenischen Darbietung übernehmen die vier Musikerinnen die Rollen der Königin und ihrer drei Verehrer. 1730/31: Poro, Re dell’Indie – Spirito amato: Metamorphosen, Freitag, 22. Mai, 22.15 Uhr, St. Jacobi-Kirche Zum 100-jährigen Jubiläum haben sich der Organist Stefan Kordes und der Tänzer und Choreograf Tadashi Endo etwas Besonderes überlegt: Eine Adaption des Stückes für Orgel und Butoh-Tanz in der St. Jacobi-Kirche. 1731: Ezio – Game of Rome: HipHOpera, Dienstag, 26. Mai, 19.30 Uhr, Lokhalle Göttingen Die etwa 100 Jugendlichen, die auf der Bühne der Lokhalle Göttingen stehen, haben sich für diese HipHOpera zuvor intensiv mit der Oper Ezio von Georg Friedrich Händel befasst. Songtexte, Bühnenbild, Requisiten und Kostüme haben weitere Jugendliche während des Probenprozesses selbst geschaffen. 1731/32: Sosarme, Re di Media – Händel jazzt!, Sonnabend, 23. Mai, 22 Uhr, Altes Rathaus Das Göttinger Publikum kennt Anna Dennis seit ihrem Festspieldebüt 2013. In verschiedenen Opern- und Oratorienrollen hat sie seitdem begeistert. Für „Händel jazzt!“ zeigt sie gemeinsam mit befreundeten Musikern ihre ganz eigene Jazz-Version von Sosarme. 1732: Orlando – Händel goes Tinder, Freitag, 29. Mai, 22 Uhr, musa „Händel goes Tinder ist eine Multimedia-Oper, die sich am besten beschreibt als ,Sex and the City auf Steroiden, angereichert mit der Oper des 18. Jahrhunderts’“, sagt Sopranistin Channa Malkin. 1733: Arianna in Creta – Lesung, Wein und Musik, Montag und Dienstag, 25. und 26. Mai, Bremers Weinkellerei am Wall 1734: Ariodante, Sonntag, 24. Mai, 17 Uhr, Lokhalle Göttingen Fesselnde Musik und eine ergreifende Handlung kennzeichnen Händels Ariodante. Es war das erste Werk, das Händel für das Theater in Covent Garden komponierte, nachdem sein Vertrag mit dem King’s Theatre am Haymarket Mitte 1734 ausgelaufen war. 1735: Alcina – Zu Gast bei Freunden, Sonnabend, 18. April, 19.30 Uhr, Staatsoper Hannover 1736: Atalanta, Montag, 18. Mai, Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Herzberg Händels Oper Atalanta erhält einen neuen Anstrich. Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums verlegen den Spielort genau dorthin, wo er hingehört: in den Wald. 1736: Arminio, Online-Stream, Live-Mitschnitt der Göttinger Festivaloper 2018 1736: Giustino, Sonntag, 31. Mai, 17 Uhr, Stadthalle Osterode Anknüpfend an die Göttinger Figurentheater-Tradition wird erstmalig eine szenische Händel-Oper mit Marionetten auf die Bühne gebracht. 1736/37: Berenice, Regina d’Egitto – göttingen händel competition / Preisträgerkonzert, Donnerstag, 21. Mai, 11 Uhr, Welfenschloss Hann. Münden 1737: Faramondo, Online-Stream, Live-Mitschnitt der Göttinger Festspieloper von 2014 1737/38: Serse (Xerxes), Freitag, 29. Mai, 19 Uhr, Lokhalle Göttingen Das Verwirrspiel zeigt den Perserkönig nicht als Feldherr, sondern als Liebhaber. 1738: Imeneo – Festspieloper im Kino, Sonntag, 29. März, 17 Uhr, Live-Mitschnitt der Göttinger Festspieloper 2016 1740: Deidamia – Pierre Jarawan, Lesung mit Musik, Mittwoch, 28. Oktober, 19 Uhr, Corvinuskirche Sie erreichen den Autor per Mail an t.christ_freier_mitarbeiter@goettinger-tageblatt.de oder telefonisch unter 0551 901724. Lesen Sie auch: Die Göttinger Festspieloper Rodelinda wird „alle aus den Socken hauen“ Sämtliche Tageblatt-Artikel zu den Händel-Festspielen 2020 finden Sie hier Von Tobias Christ

Händel-Festspiele 2020 - Jubiläumsprogramm in Göttingen: Alle Händel-Opern im Überblick