Das erwartet Gäste bei den 37. Kreuzgangkonzerten im Kloster Walkenried

Es ist die inzwischen 37. Festivalreihe und das sechste Jahr unter dem Dach der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz: Den Walkenrieder Kreuzgangkonzerten geht es gut, sie stehen auf gesundem Fundament. Ihre Qualität und überregionale Bedeutung würdigt der Landkreis Göttingen nach Jahren der Unterstützung auf Antrag jetzt erstmalig mit einer sogenannten Institutionellen Förderung. „Wir verstehen diese Verstetigung der Zuwendungen als Anerkennung für unsere Arbeit“, so der künstlerische Leiter des Festivals Thomas Krause von Image Concert. Er hat allen Grund, zufrieden zu sein, entfalten die Kreuzgangkonzerte ihre Strahlkraft inzwischen doch nicht nur im Landkreis Göttingen, sondern erfassen auch die Nachbarregionen. Ein Drittel der Konzertbesucher kommen direkt aus der Region, die anderen zumeist aus Thüringen. Erfreulich ist auch die Entwicklung bei den Sponsoren und Förderern, die sich umfangreich engagieren. Hauptsponsor ist nach wie vor die Kreiswohnbau Osterode am Harz / Göttingen mit Geschäftsführer Hans-Peter Knackstedt. Eröffnungskonzert am 15. Mai: Das Eröffnungskonzert mit Tim Fischer & Band ist am Freitag, dem 15. Mai, um 20 Uhr im Doppelten Kreuzgang des Klosters. Tim Fischer (Babylon Berlin) ist einer der großen Stars auf der Chansonbühne und gastiert mit seinem Jubiläumsprogramm „Zeitlos“. Thomas Krause ist Realist: „Ohne die Unterstützung von Sponsoren wäre diese Konzertreihe mit nur 300 Plätzen im Kloster Walkenried nicht möglich.“ Auch von daher seien die Kreuzgangkonzerte etwas Besonderes. Außergewöhnlich ist auch die Zusammenstellung des Programms, das auf musikalische Vielfalt setzt und aus unterschiedlichsten Genres ein breites Publikumsinteresse bedient. Die positive Konsequenz: Der Altersdurchschnitt des Publikums konnte nach unten verschoben werden, ein wichtiges Signal für den Erfolg in den kommenden Jahren und ein Indiz dafür, dass man mit der Programmauswahl den Geist der Zeit trifft. Inzwischen sorgt die überregionale Wirkkraft des Festivals auch für gewisse touristische Effekte im Südharz. Programm quer durch Epochen und Stilrichtungen: Nach dem Festivalstart am Freitag, 15. Mai, geht es gleich am Samstag, 16. Mai, weiter mit Cello Total und den ElphCellisten. Die elf Cellisten der Elbphilharmonie präsentieren um 20 Uhr ein vielfältiges Programm quer durch Epochen und Stilrichtungen. Mit einer „Romantischen Serenade im Mai“ melden sich die Bläsersolisten des Gewandhausorchesters zu Leipzig am Freitag, 22. Mai, um 20 Uhr im Doppelten Kreuzgang zu Wort. Sie spielen Dvorak, Hummel, Beethoven und Schubert. Uwaga! verspricht am Freitag, 5. Juni, Musik ohne Grenzen, die vier Musiker (Violine, Viola, Akkordeon und Kontrabass) vermischen um 20 Uhr Klassik, Jazz und Folklore mit Witz und Ironie zu einem besonderen Konzertabend. Trompetenklang und Märchen: Wen frühe polyphone Werke aus England und der spanischen Renaissance und glasklare Harmonien erfreuen, der ist am Samstag, 20. Juni, im Kreuzgang genau am richtigen Ort. Um 20 Uhr ist dort die New York Polyphony mit vier Sängern zu Gast (Gothic Polyphony). Katharina Thalbach: Wer kennt sie nicht? Die bekannte Charakterschauspielerin kommt mit einer Märchenlesung für Erwachsene in den Südharz. „Es war einmal…“, leitet sie verschiedene Märchen der Brüder Grimm ein und berichtet von deren starken Frauenfiguren am Samstag, 27. Juni, um 20 Uhr im Kreuzgang. Zeit für „Strahlenden Klang und große Gefühle“ ist am Samstag, 11. Juli, um 20 Uhr mit dem Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung von Gerd Schaller. Zu hören gibt es unter anderem Trompetenkonzerte von Telemann und Romanino. Drei freche Damen gastieren am Freitag, 17. Juli, als Zucchini Sistaz mit „Falschen Wimpern und echter Musik“ im Kreuzgang. Unterhaltungsmusik der 20er- bis 50er-Jahre steht dabei im Mittelpunkt und katapultiert das Publikum in die goldene Swing-Ära. Beginn ist um 20 Uhr. Musik von Beethoven und den Beatles: Mit dem weiblichen Brass-Ensemble aus Norwegen tenThing, geformt und begleitet von Star-Trompeterin Tine Thing Helseth, und Musik von Grieg, Beethoven, Gershwin, Bizet, Piazzolla und den Beatles am Sonntag, 26. Juli, um 18 Uhr endet die erste Hälfte des Festivalprogramms 2020. Weiter geht es nach der Sommerpause am Montag, 7. Dezember um 20 Uhr mit dem Einstieg in die vorweihnachtliche Zeit. „Christmas very British“ ist das Konzert überschrieben, gestaltet von London Brass, die sich trotz Brexit mit ihren zehn Blechbläsern in die Europäische Union wagen. Amarcord ist wieder zu Gast: Bis Weihnachten folgen dann zwei Auftritte des Moskauer Kathedralchores am Montag und Dienstag, 14. und 15. Dezember, sowie des beliebten Leipziger Vokalquintetts Amarcord am Mittwoch, 23. Dezember um 16 Uhr. Zuvor aber sind am Sonnabend, 19. Dezember, um 16 Uhr noch Andrea Sawatzki und Christian Berkel zu Gast. Sie lesen aus Charles Dickens´ Weihnachtsgeschichte über die Bekehrung des geizigen Mr. Scrooge. Der Vorverkauf für die 37. Walkenrieder Kreuzgangkonzerte hat bereits begonnen. Das Bestelltelefon (05521/5610) ist montags bis dienstags 10 bis 15 Uhr besetzt, Onlinebestellungen sind unter www.walkenrieder-kreuzgangkonzerte.de möglich. Karten für Kinder, Schüler und Studenten bis 25 Jahre sind um fünf Euro ermäßigt. Der Veranstalter weist darauf hin, dass das Kloster nicht barrierefrei ist. Von Michael Paetzold

Programm und Vorverkauf - Das erwartet Gäste bei den 37. Kreuzgangkonzerten im Kloster Walkenried