In der einen Ecke hängen Ikonen nach russisch-orthodoxem Vorbild um einen Tisch, an der anderen Seite hat sie neben einem weiteren Arbeitsplatz eine Vielzahl kleiner Bilder gruppiert, die aus einer Phase stammen, in der sie täglich eines dieser Bilder malte und es dann im Internet veröffentlichte. In beiden Welten ist die studierte Slawistin, die heute Deutsch für Migranten unterrichtet, zu Hause.
Die Ikonenmalerei biete wenig Spielraum, erklärt die 45-Jährige. Ein Konzept werde entwickelt und dann abgearbeitet. Gerade weil es so festgelegt sei, sei die Arbeit an einer Ikone „unheimlich meditativ“. Daneben reizt die Künstlerin, dass bei der Ikonenmalerei viele Handwerke gefordert sind: „Die Bearbeitung des Brettes, ein Kreidegrund darauf, das Anmischen von Eitemperafarben, Vergolden und das Auftragen von Firnis.“
Auf Grund ihrer diversen Aktivitäten habe es sich als praktisch erwiesen, bei der freien künstlerischen Arbeit in Serien zu arbeiten, erläutert Schaffartzik. So entstand die Idee, täglich ein Bild zu malen, die sie über mehrere Wochen verfolgte. Als Protagonisten standen ihr dabei so genannte Vanka-Vstankas Modell, russische Stehaufmännchen, wie das Hampelmännchen in Deutschland das klassische Spielzeug in Russland. In immer anderen Posen hat Schaffartzik die Stehaufmännchen abgebildet.
Gemalt habe sie eigentlich schon immer, erzählt Schaffartzik. Während eines Aufenthaltes in Polen studierte sie neben Slawistik auch an der Akademie der schönen Künste, später dann als Gasthörerin in Kassel. Zur Ikonenmalerei kam sie während eines Studienaufenthaltes in Paris. Russisch-Kurse hatte sie dort in einem Jesuitenorden belegt, dessen Leiter Ikonen malte. Von ihm lernte sie die Anfänge, weitere Lehrer folgten.
Von pek