Viele bunte Kissen liegen ausgebreitet vor dem Tisch der Schriftstellerin. 20 der zirka 40 anwesenden Kinder im Alter von ein bis 13 Jahren, haben sich dort platziert und warten auf Boie. Die Autorin hat bislang 100 Kinderbücher veröffentlicht und Auszeichnungen wie das Bundesverdienstkreuz erhalten. „Wir begeben uns gleich auf eine Zeitreise ins Mittelalter“, sagt Marit Borcherding, Leiterin des Göttinger Projekts.
Werthold der Wüterich
Die Hamburger Autorin geht sofort in Interaktion mit den Kindern. „Wer ist der kleine Ritter Trenk am Anfang?“, fragt sie. Ein Junge ruft: „Ein Bauernjunge.“ Trenk wurde erst im Laufe des ersten Buches „Der kleine Ritter Trenk“ zum Edelmann. Den zweiten Teil stellte Boie vor. Er schildert ein Abenteuer des Jungen und seiner Freunde. Der Bösewicht Werthold der Wüterich hat Trenks „Ferkelchen“ entführt und sein Schwert „Drachentöter“ gestohlen, um damit die Fabelwesen zu töten und durch ein Bad in ihrem Blut unverwundbar zu werden. Der kleine Ritter will das verhindern und „Ferkelchen“ befreien.
Neben der Abenteuergeschichte enthält das Buch Sachteile, die dem Leser spielerisch Wissen über das Mittelalter vermitteln, und das fragt Boie prompt ab. Zwei Teams, Mädchen gegen Jungen, beantworten fünf Fragen wie: „Weil es im Mittelalter keinen Haarfestiger gab, mussten die Menschen sich etwas anderes in die Haare schmieren. Baumharz, Honig oder Eiweiß?“ Die Jungen gewinnen den Wettstreit mit knappem Vorsprung. Einen Preis erhalten alle. Am Ende der aktionsreichen Lesung stürmen die Kinder nach vorne und holen sich Boies Autogramm.
Von Lisa Dionysius