Neue Buecher zum Thema Garten, Straßenbäume und Wörterpracht

Wer einen Garten hat, verbringt meist gerne Zeit darin. Drei Bücher befassen sich mit dem Garten, zwei davon aus ungewohnter Perspektive: In einem geht es vor allem um Bäume in Städten, im anderen um die Sicht von Literaten, Musikern und Künstlern auf Gartengewächse. Die Kirsche lacht und blüht: Von Apfel bis Wetter reicht der 30 Kapitel umfassende Themenbogen, den Susanne Wiborg gespannt hat, um „Im Garten. Wörterpracht vor meiner Tür“ literarisch unterwegs zu sein. Wer mit Freuden oder Mühen die Gartenarbeit angeht, sollte sich für die Pausen dieses Bändchen vornehmen. Und schon sieht man den Kirschbaum im neuen Licht, wenn Verse von Heinrich Heine oder Erich Kästner seine Früchte würdigen. Aster und Akelei, Efeu und Eibe, Rasen und Rose: Jedes Gewächs wird mit einem Streifzug durch Sprache, Sagen, Poesie und Literatur bedacht und bekommt eine prächtige Abbildung dazu – Werke von Dürer und van Gogh, von Garzoni und Klimt zeigen Früchte oder Blumen. Die Journalistin Susanne Wiborg, die verschiedene Bücher über ihr Gartenparadies veröffentlichte, hat mit „Im Garten“ viele Quellen in Literatur und Musik gesucht und gefunden, um mal nicht Tipps über Hege und Pflege eines Gartens zu verbreiten, sondern zu erklären, wofür die Lilie steht, welche Bedeutung der Regenwurm in Goethes Faust hat oder wie die Kirsche lacht und blüht. (Duden, 176 Seiten, 16 Euro) Botanische Entdeckungsreise: „Bäume werden seit jeher besungen, fotografiert, gelobt – doch selten, wenn sie in direkter Nachbarschaft stehen“, schreibt Caroline Ring in ihrem Buch „Botschafter des Lebens. Was Bäume in Städten erzählen“. In 18 Städten war sie unterwegs, um wegen ihrer Sorte oder ihres Wuchses besondere Bäume zu finden und zu beschreiben. Die Biologin hat weit mehr als Portraits über Bergahorn, Gingko, Mammutbaum, Pomeranze oder Waldkiefer geschrieben, weil sie den jeweiligen Star der 18 Kapitel immer im Kontext der Besonderheiten an dem Standort oder der Art sieht. Bei ihrer botanischen Entdeckungsreise kommt Autorin Ring mal auf die Kommunikation der Bäume zu sprechen, mal auf den vermutlich ältesten Baum Deutschlands, die Linde in Schenklengsfeld (Hessen). Die Lektüre über die Botschafter des Lebens bietet noch mehr Wissenswertes und vergrößert auch die Achtung vor Bäumen in Stadt und Wald. (Berlin-Verlag, 256 Seiten, 22 Euro) Mehr als einmalige Tipps: Es muss nicht gleich der gesamte Garten umgestaltet werden, um sich mit Neuem zu umgeben. Wer aber eine Brache um einen Neubau beackern will, kommt mit den Tipps von Jaqueline van der Kloet ebenso auf seine Kosten wie diejenigen, die nur einen Teil eines eingewachsenen Gartens verändern wollen. Die niederländische Landschafts- und Gartendesignerin gibt in ihrem neuen Buch „Ein Jahr in meinem Garten“ mehr als einmalige Tipps, weil sie durchs Jahr begleitet: Sie hat zwölf Fixpunkte im Garten ausgewählt, die sie jeden Monat fotografiert hat, um zu zeigen, wie sich die Bepflanzung im Jahreslauf verändert. Dazu beschreibt die wichtigsten Aufgaben und nützt damit denen, die mit dem Gärtnern beginnen und zeigt auch erfahrenen Gartenfreundinnen und -freunden neue Tipps und Gestaltungen. Das Gartenjahr bei Kloet beginnt übrigens im September. Wer noch im März loslegen will, hat nach dem Plan von Kloet in erster Linie zu schneiden und zu pflanzen. (Gräfe & Unzer, 272 Seiten, 36 Euro) Weitere Gartenbücher stellt das Tageblatt hier vor: „Seitenweise Gartenglück“. Die Autorin erreichen Sie unter a.bruenjes@goettinger-tageblatt.de. Von Angela Brünjes