Nicholas Milton ist Chefdirigent in Göttingen und in Klagenfurt

Im Oktober 2020 hatte der Aufsichtsrat des Göttinger Symphonieorchesters Miltons Vertrag um fünf Jahre bis zum 21. Juli 2027 verlängert. Damals sagte Milton, er wolle in Zukunft weiter dafür sorgen, dass das Orchester als „Visitenkarte für die Stadt“ fungiere. Und daran soll sich auch nichts durch die neue Verpflichtung ändern. In einer Stellungnahme zu seiner Berufung nach Kärnten führt Milton aus: „Ich liebe das Göttinger Symphonieorchester, seine Musikerinnen und Musiker sowie die Stadt, in der wir arbeiten, über die Maßen. Dieses Orchester ist wie eine Familie für mich. Ich habe hier eine künstlerische Heimat im symphonischen Repertoire gefunden – und werde diese auch mit Treue und viel Liebe weiter gestalten und leben. Das zusätzliche Engagement in Klagenfurt ermöglicht es mir, meiner Leidenschaft für das Musiktheater, die ich schon jetzt auch an anderen Orten wie der Deutschen Oper Berlin ausgiebig habe ausleben dürfen, gebunden an einen Ort zielgerichteter und mit mehr Einfluss auf Planungen und Proben, die mit meinen Wunschterminen in Göttingen vereinbart werden müssen und auch sollen, nachgehen zu können. Umso mehr freue ich mich auf die weitere enge Zusammenarbeit mit dem Orchester – vor allem jetzt in dieser wirklichen Aufbruchsphase mit unserem neuen Geschäftsführer Alexander Busche. Die Planungen laufen auf Hochtouren – und ich werde voraussichtlich auch in der kommenden Saison weit mehr Konzerte dirigieren, als es mein Vertrag eigentlich vorsieht. Und darauf freue ich mich aufrichtig!“ GSO-Geschäftsführer Alexander Busche kommentiert Miltons Verpflichtung nach Klagenfurt: „Es ist völlig normal heutzutage und eher ein Zeichen der hohen Qualität eines Dirigenten, wenn er gefragt ist und zwei Chefpositionen gleichzeitig innehat. Da geht es ja nicht um Konkurrenz und eine wie auch immer geartete Exklusivität, sondern um die Tatsache, dass der Chefdirigent des Göttinger Symphonieorchesters nun auch in Klagenfurt verstärkt präsent ist und somit der gute Ruf unseres Orchesters und seines Dirigenten über die Grenzen hinaus strahlt. Außerdem ist der dortige Vertrag auf zwei Jahre befristet. Da stehen wir vertraglich deutlich besser und somit glücklicher da.“ Lesen Sie auch Göttinger Symphonie-Orchester setzt Reihe der Online-Konzerte mit „Heroes“ fort 250. Geburtstag: GSO-Chefdirigent Nicholas Milton über Ludwig van Beethoven Digitaler Dezember des Göttinger Symphonie- Orchesters Bei seiner Vorstellung in Klagenfurt sagte Milton: „Ich freue mich sehr, mit dem Stadttheater Klagenfurt und den MusikerInnen des Kärntner Sinfonieorchesters auf diese aufregende musikalische Reise zu gehen. Die Konzerte, die wir bisher gemeinsam erarbeitet haben, sind für mich unvergesslich und ich denke, wir haben gemeinsam Momente von besonderer Schönheit geschaffen. Wir alle hoffen, dass das Stadttheater die dunklen Zeiten der Pandemie bald hinter sich lassen kann und ich freue mich darauf, eine zukunftsträchtige Grundlage zu schaffen, die unserem Publikum wieder Freude, Inspiration und Seelennahrung bringt.“ Der Dirigent hatte das Kärntner Sinfonieorchester vor drei Jahren bereits einmal geleitet. „Die Chemie stimmt“, bemerkte dazu der Klagenfurter Theaterintendant Aron Stiehl. Die neue Spielzeit in Klagenfurt soll im Herbst 2021 mit Richard Wagners „Walküre“ eröffnet werden. Von Michael Schäfer