75 Familienmitglieder und Freunde nahmen von Paris aus eine Sondermaschine auf die Inselgruppe vor Ost-Afrika, weitere 105 weitere stiegen bei einem Zwischenstopp im südfranzösischen Marseille zu, wie Korrespondenten berichteten. Opfer-Organisationen hatten ursprünglich Proteste wegen Sicherheitsbedenken gegen die eingesetzte Maschine angekündigt; diese blieben jedoch aus. Ein Airbus A310 der jemenitischen Fluggesellschaft Yemenia war am 30. Juni beim Landeanflug vor den Komoren mit 153 Menschen an Bord ins Meer gestürzt. Nur ein zwölfjähriges Mädchen überlebte das Unglück.
Opfervertreter hatten am Sonntag gedroht, den Sonderflug in die komorische Hauptstadt Moroni zu boykottieren. Sie bezeichneten die von Yemenia gecharterte Maschine der französischen Gesellschaft Blue Line als „Schrottflugzeug“. Vertreter der Angehörigen versicherten jedoch am Montag, dass die 17 Jahre alte Maschine in Frankreich gewartet worden sei und kein Problem darstelle. Französische Komorer-Organisationen hatten Yemenia nach dem Unglück vorgeworfen, auf der Strecke veraltete und nur unzureichend gewartete Maschinen einzusetzen. Was zu dem Absturz des Airbus geführt hat, ist bisher noch ungeklärt.
Unter den Angehörigen in dem Sonderflug waren vor allem ältere Männer und Frauen, aber auch einige Kinder. „Wir müssen dahin, egal mit welchem Flugzeug“, sagte Mohammed Halifa, der seinen 37-jährigen Bruder verloren hat, vor dem Abflug in Paris. Aïcha Madaly, deren Mutter bei dem Absturz umkam, sagte, sie müsse auf die Komoren, „um das Unglück zu verarbeiten“. Nur dann könne sie verstehen, dass ihre Mutter nicht mehr aus den Ferien zurückkehren werde. Am Flughafen von Marseille bildeten Komorer für die abreisenden Angehörigen ein „Spalier der Solidarität“. Sie hielten sich dabei an den Schultern und rezitierten Gebete aus dem Koran.
afp