Zwölf Kinder soll der langjährige Leiter einer niederländischen Samenbank gezeugt haben – ohne das Wissen der Eltern. Die Kinder und zehn Mütter werfen dem Arzt vor, das Sperma der Spender gegen sein eigenes ausgetauscht zu haben. Das berichtet die „New York Times“. Der vermeintlich biologische Vater verstarb allerdings im April im Alter von 89 Jahren.
Vor einem Gericht in Rotterdam wollen die Betroffenen jetzt erreichen, Zugriff auf die DNA des Mannes zu erhalten. „Ich hoffe, dass uns der Richter erlaubt, seine DNA zu extrahieren“, sagte einer der Kläger. Die Kinder sind heute zwischen acht und 36 Jahre alt. Für einen Vaterschaftstest wollen die Betroffenen die Herausgabe einer Zahnbürste oder eines Nasenhaarschneiders erzwingen. In seinem Testament hatte er ausdrücklich angeben, man dürfe keine DNA-Proben nehmen.
Fast 30 Jahre lang, von 1980 bis 2009, war der Arzt Leiter der Samenbank im niederländischen Bijdorp, westlich von Rotterdam. Mehr als 10.000 Kinder sollen dort gezeugt worden sein. Im vergangenen Jahr wurde die Klink aufgrund mangelhafter Buchführung geschlossen. Bereits sieben Jahre vorher war sie wegen schlechter Lagerung des Spermas aufgefallen.
Von RND/are