Das ist mal ein, naja sagen wir, pikantes Tauschgeschäft, das niederländische Fahrlehrer ihren Schülerinnen da anbieten: Mit dem Slogan "Ritje voor een Ritje" - was auf Deutsch so viel heißt wie "Fahrt für einen Ritt" - haben offenbar gleich mehrere Fahrschulen um Schüler geworben. Statt mit Geld, wie normalerweise üblich, wird dort einfach mit Sex bezahlt. Mit Prostitution, wie es etwa die christliche Partei "ChristenUnie" vermutete, habe das laut Regierung aber nichts zu tun.
Fahrlehrer muss Initiative ergreifen
Der niederländische Justizminister Ard van der Steur hat sich nach einer Anfrage von besagter Partei höchstselbst zum umstrittenen Thema geäußerst. Demnach sei der Tatbestand der Prostitution erst dann erfüllt, wenn das Angebot vom Fahrschüler ausgehe. "Es ist wichtig, dass die Initiative beim Fahrlehrer liegt und sich auf die Fahrstunde bezieht", so van der Steur in seiner ausführlichen Stellungnahme. Allerdings gebe es eine entscheidende Ausnahme: Minderjährigen Fahrschülern - in Holland kann Fahrstunden nehmen, wer mindestens 16 Jahre alt ist - ein derartiges Angebot zu unterbreiten, sei hingegen verboten. Dann handele es sich um "Verführung von Minderjährigen zur Prostitution". Und eines stellt der Justizminister außerdem klar: Selbstredend gefalle der Unterricht gegen Naturalien der niederländischen Regierung nicht.
Polizei Rotterdam ermittelt
Laut der Zeitung "NRC Handelsblad" hatte zuvor offenbar bereits die Rotterdamer Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts der illegalen Prostitution eingeleitet. Wie viele Fahrschulen derart unmoralische Angebote ihren Fahrschülern offerierten, ist noch unklar. Die Gefahr, dass deutsche Fahrschüler aus dem Grenzgebiet nun nach Holland abwandern, besteht indes nicht. Der niederländische Führerschein wird hierzulande nicht anerkannt.
caro