Das Oberlandesgericht München hat den Beginn des NSU-Prozesses vom 17. April auf den 6. Mai verschoben. Es sei ein neues Akkreditierungsverfahren für Journalisten notwendig, teilte das Gericht am Montag mit. "Dies ist bis zum geplanten Hauptverhandlungsbeginn am 17. April zeitlich und organisatorisch nicht mehr möglich", heißt es in dem OLG-Beschluss. Das Bundesverfassungsgericht hatte vergangene Woche angeordnet, dass im Gerichtssaal Plätze für Journalisten türkischer und griechischer Medien reserviert werden müssen.
Türkische Medien hatten sich darüber beschwert, dass sie keinen direkten Zugang zum Prozess erhalten hatten. Mehrere Opfer waren türkischer Herkunft. "Es wird ein neues Akkreditierungsverfahren durchgeführt", sagte OLG-Sprecherin Andrea Titz. Details seien aber nicht bekannt. "Ich kann noch nicht sagen, wie sich der Senat das genau vorstellt.
Das Bundesverfassungsgericht hatte am Freitag einer Beschwerde der türkischen Zeitung "Sabah" im Grundsatz stattgegeben. Demnach muss das Münchener Gericht "eine angemessene Zahl von Sitzplätzen an Vertreter von ausländischen Medien mit besonderem Bezug zu den Opfern" vergeben. Türkische Medien hatten sich darüber beschwert, dass sie keinen direkten Zugang zum Prozess erhalten hatten. Mehrere Opfer waren türkischer Herkunft.
dpa/rtr/frs