Anhänger der Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump treiben den Bau von Barrieren entlang der Grenze zu Mexiko mit privaten Mitteln selbst voran. An einem Grundstück in Sunland Park im Süden des US-Staats New Mexico waren am Donnerstag Arbeiter zu sehen, die an einer pollerartigen Absperrung mit Beton hantierten.
Vorübergehend hatten Lokalbehörden einen Baustopp verhängt, doch meldete die Gruppe We Build the Wall, dass sie die entsprechenden Lizenzen nun bekommen hätten. Zudem hätten sie Pläne für zehn weitere Bauprojekte an der Grenze, sagte der Gründer der Organisation, Brian Kolfage, bei einem Besuch an der Baustelle. We Build the Wall sammelt Geld für Barrieren über Online-Spendenaufrufe.
Stadt schickte Unterlassungserklärung
Die Gruppe hatte am vergangenen Wochenende Zäune entlang eines Privatgrundstücks in Sunland Park errichtet, ohne dabei das gängige Prüfverfahren der Gemeinde zu durchlaufen. Inspekteure stellten fest, dass ein Antrag auf eine Baugenehmigung unvollständig sei.
Lesen Sie auch: Trumps Traum von der Mauer: Ein Besuch am Rio Grande
Die Stadt schickte dann eine Unterlassungserklärung, was Tausende Protestanrufe von Unterstützern von We Build the Wall zur Folge hatte. Schließlich erteilten die Lokalbehörden die Erlaubnis. Stadtmanagerin Julia Brown betonte in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AP, weder Anrufe noch E-Mails oder persönliche Vorsprachen im Rathaus hätten etwas mit der Entscheidung zu tun gehabt.
Einmal vollendet, dürfte die Barriere in New Mexico mit geschätzten Kosten von 6 bis 8 Millionen Dollar nur rund 500 Meter lang sein. Die Südgrenze zu Mexiko erstreckt sich über gut 3145 Kilometer. Dennoch dürften Trump-Anhänger in der Kampagne von We Build the Wall einen symbolischen Sieg sehen, zumal die Demokraten im Kongress und Gerichte etliche migrationspolitische Entscheidungen des Präsidenten blockiert haben.
Lesen Sie auch: Trump verhängt Strafzölle gegen Mexiko – wegen Migration
Von RND/AP/ngo