Bei zwei 18 und 19 Jahre alten Männern aus der linken Szene fanden die Beamten Pfefferspray. Wenige Stunden später überprüften die Polizei eine Gruppe von zehn Männern, die zum Teil der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind. Bei dem Wortführer, der nach eigenen Angaben vom Hamburger Rechtsanwalt Jürgen Rieger zur Ansprechperson für die Behörden bestimmt wurde, entdeckte die Polizei einen Schlagstock. Außerdem demonstrierten am Sonntag 15 Anwohner gegen die Neonazis. Dabei kam es nach Polizeiangaben zu keinerlei Zwischenfällen.
Bereits am vergangenen Wochenende war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Mehrere unbekannte Vermummte das Grundstück betreten und einen 18 Jahre alten Neonazi und fotografiert. Als die Neonazis daraufhin die Eindringlinge suchten, fielen laut Polizei zwei Schüsse. Daraufhin erhöhten die Beamten ihre Präsenz.
Angehörige der Neonazi-Szene waren vor einer Woche im Auftrag des rechtsextremen Anwalts Jürgen Rieger in das Gebäude eingedrungen. Bisher haben die Behörden keine Handhabe, das Hotel räumen, weil die Rechtslage kompliziert ist. Einerseits gibt es einen gerichtlich bestellten Zwangsverwalter für das Hotel, das ursprünglich zwangsversteigert werden sollte. Andererseits existiert ein Pachtvertrag zwischen Rieger und der Noch-Eigentümerin des Hauses. Dieser Pachtvertrag wird derzeit von der Justiz geprüft.
„Die Polizei wird Rechtsverstöße aller Art konsequent verfolgen“, sagte Polizeisprecher Christian Riebandt am Sonntag zur Situation in Faßberg. Zwar sei verständlich, dass die ungeklärte Rechtslage für Aufregung sorge. „Aber man sollte mit Besonnenheit die Entscheidung der Justiz in den anhängigen Verfahren abwarten.“
dpa/lni