Corona-Regeln in Niedersachsen: So plant das Land den Ausstieg

Im Herbst müssen die Niedersachsen weiterhin mit starken Einschränkungen durch die Corona-Pandemie rechnen. Die Landesregierung will an den Verboten für Großveranstaltungen, Feste und Märkte zumindest noch im September festhalten, plant aber – abhängig von der Entwicklung des Infektionsgeschehens – bereits den Ausstieg aus den Corona-Regelungen. Daran arbeitet nach HAZ-Informationen eine sogenannte Exit-Arbeitsgruppe der beteiligten Ministerien. Beschlossen ist offenbar bereits, dass es in den nächsten Stufen der Corona-Verordnung keine Einzelfallregelungen, sondern allgemeine Gebote und Verbote geben soll. Die Stufe sieben der Verordnung ist für September dieses Jahres geplant. Die derzeit gültige Regelung läuft spätestens am 31. August aus. Stufe acht soll im Oktober folgen. Die Stufe neun, in der es offenbar keine ausdrücklichen Verbote mehr geben soll, ist für 2021 vorgesehen. In der abschließenden Stufe zehn sollen die Verordnungen nach Infektionsschutzgesetz, die seit März 2020 gelten, beendet werden. Einen Termin dafür gibt es nicht. Oberstes Gebot: Der Mindestabstand von 1,5 Metern: Oberster Maßstab der künftigen, gröberen Verordnung soll demnach das geltende Abstandsgebot von 1,5 Metern sein. Für die Mund-Nasen-Bedeckung soll nach HAZ-Informationen eine Mitnahmepflicht in der Öffentlichkeit eingeführt werden. Die Maskenpflicht gilt demnach grundsätzlich für alle Innenräume, außer wenn der Abstand eingehalten werden kann. Ausnahmen von der Pflicht zum Abstand oder dem Tragen von Alltagsmasken sind vorgesehen, wenn Gruppen von weniger als zehn Personen zusammenkommen sowie in speziellen Bereichen wie bei der Berufsausübung, in Kitas und Schulen sowie beim Sport und in Restaurants. Die Betreiber von öffentlich zugänglichen Einrichtungen bleiben verantwortlich dafür, auf das Abstandsgebot und die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung hinzuweisen. Die Verpflichtung zur Kontakterfassung – etwa in Restaurants und beim Sport – bleibt bestehen. Weihnachtsmärkte sind noch nicht gesichert: Die Öffnung von Discotheken und Clubs soll in Stufe sieben und acht ebenso verboten bleiben wie Prostitutionsbetriebe. Ob Weihnachtsmärkte und Feste ab Stufe acht wieder möglich sind, ist noch offen. In Stufe sieben sollen Veranstaltungen mit bis zu 250 Stehplätzen wieder möglich sein, in Stufe acht liegt die Grenze dann bei 500. Ab Oktober könnten auch wieder Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern zugelassen werden, möglicherweise aber nur mit personifizierten Sitzplätzen. Ab September sind in vielen Bereichen weitere Lockerungen vorgesehen, weil Regelungen entfallen sollen. Das gilt etwa für die Kontaktbeschränkung auf zehn Personen. Das Verbot des Saalbetriebs soll dann ebenso gestrichen werden wie Spezialregelungen für Restaurants, Einzelhandel, Dienstleistungen, Tourismus oder Sport. Genauere Informationen dazu gibt es noch nicht. Steigen die Infektionszahlen, fallen die Lockerungen: Die Landesregierung plant nach HAZ-Informationen parallel die Verschärfung von Regeln und die Rücknahme von Lockerungen, falls die Zahl der Infektionen wieder steigt oder eine Kontaktnachverfolgung nicht mehr möglich ist. Einschränkungen sind demnach regional oder flächendeckend denkbar. Pläne zur Vorbereitung auf eine mögliche zweite Welle sollen entwickelt werden. Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Region Hannover: So viele Infizierte gibt es Alle Artikel zum Coronavirus in der Region auf einen Blick Von Marco Seng