Moderna statt Astrazeneca: Hannover will Impfkampagne wie geplant fortsetzen

Die Corona-Impfungen in der Region Hannover können auch ohne den Impfstoff von Astrazeneca zunächst wie geplant weiterlaufen. Das gaben die Region Hannover und die Stadt Hannover am Dienstagnachmittag bekannt. Dafür sollen jetzt mehr Personen mit dem Impfstoff des Herstellers Moderna geimpft werden. Kurzfristige Lieferung von Moderna: „Auch nach dem Stopp für den Astrazeneca-Impfstoff setzen die Region und die Landeshauptstadt Hannover alles daran, ihre Impfkampagne weiter voranzutreiben“, sagte Cordula Drautz, Finanzdezernentin der Region Hannover. Der Lieferstopp von Astrazeneca könne kurzfristig durch eine zusätzliche Lieferung des Impfstoffs Moderna aufgefangen werden. „Damit können wir Engpässe bei den mobilen Impfungen zumindest teilweise kompensieren“, erklärt Axel von der Ohe, Ordnungsdezernent der Stadt Hannover. Landeshauptstadt und Region hatten die für diesen Dienstag geplanten Einsätze ihrer mobilen Impfteams in Schulen und Kitas abgesagt, da sie das Astrazeneca-Vakzin verabreichen sollten. Die betroffenen Personen sollen für die kommende Woche ein neues Angebot erhalten – dann mit dem Moderna-Impfstoff, erklärte die Region. Alle weiteren terminierten Einsätze der mobilen Teams ab diesem Mittwoch seien nicht mehr gefährdet und könnten mit den jetzt zusätzlich zur Verfügung stehenden Moderna-Dosen abgewickelt werden. Keine Probleme im Impfzentrum: Im Impfzentrum auf dem Messegelände läuft nach Angaben der Region der Betrieb zunächst wie geplant weiter. Auswirkungen des Astrazeneca-Stopps gebe es hier derzeit nicht, da die Impfstoffe von Biontech und Moderna verabreicht würden. Allerdings: „Prognosen zur Verfügbarkeit von Impfstoffen zu treffen, ist jetzt noch schwieriger. Täglich müssen wir die Lage in enger Abstimmung mit dem Land Niedersachsen neu bewerten“, erklärt Drautz. Lesen Sie auch Impftermine in Niedersachsen nach Astrazeneca-Stopp: Was Sie jetzt wissen müssen Astrazeneca-Impfungen ausgesetzt: EMA hält an Empfehlung fest Laut Gesundheitsministerium müssen in Niedersachsen nach dem vorläufigen Aus für die Corona-Impfungen mit Astrazeneca in den kommenden Wochen rund 160.000 Termine abgesagt beziehungsweise verlegt werden. Die Betroffenen sollen vom Land informiert werden und schnellstmöglich automatisch einen neuen Termin erhalten. „Über 80-Jährige werden hierbei priorisiert behandelt“, hieß es. Behrens drängt auf Entscheidung: Der Impfstoff von Astrazeneca macht den Angaben zufolge in Niedersachsen rund ein Viertel der Impfkapazität aus. Seit dem 1. Februar habe es damit 157.523 Erstimpfungen gegeben, Zweitimpfungen wurden noch nicht verabreicht. Die frühesten Termine für die zweite Astrazeneca-Impfung waren für Mitte April vergeben worden. Für das weitere Vorgehen wartet das Land nun die Entscheidungen der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) ab. „Die aktuelle Entwicklung wirft uns in der Impfkampagne natürlich wieder ein Stück zurück. Deswegen hoffe ich, dass die EMA jetzt sehr zügig entscheidet“, erklärte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Dienstag. Von Marco Seng