Das sagte Wulff am Montag in Hannover zu FDP-Äußerungen, nach dem Erfolg bei der Bundestagswahl möglichst viele eigene Positionen in einem schwarz-gelben Bündnis umsetzen zu wollen. „Die FDP wird jetzt in der Regierungsverantwortung so auf den Boden der Realität kommen, wie es in Niedersachsen seit vielen Jahren der Fall ist“, sagte Wulff.
Für seinen eigenen Landesverband strebt Wulff dagegen in der kommenden Regierung eine wichtige Rolle an. „Natürlich möchten wir Ursula von der Leyen wieder im Kabinett haben. Natürlich möchten wir eine Reihe Staatssekretäre in wichtigen Ressorts haben. Wir möchten am liebsten auch noch einen weiteren Minister haben“, sagte Wulff, der an diesem Dienstag zu einer einwöchigen Reise in die USA aufbricht. Bis zum Beginn der Koalitionsverhandlungen in der kommenden Woche will er wieder zurück sein. „Aber selbstverständlich werde ich auch von Amerika aus Kontakt mit Angela Merkel halten.“
Wulff ermahnte auch die eigene Partei, Personaldiskussionen vorerst zu vermeiden. „Ich habe es 2005 etwas unangenehm gefunden, dass man zuerst Posten verteilt hat und dann über Inhalte gesprochen hat. Die Inhalte sind doch wichtiger als die Karrieren Einzelner.“
Wichtiger sei es derzeit, die Wahl vernünftig zu analysieren. „Sie bietet vielfältigere Fragestellung als früher. Zwei Prozent für die Piratenpartei - fast 900.000 Stimmen, das wirft Fragen auf.“ Auch die Zugewinne der Linken gelte es zu untersuchen.
Die Stimmen-Verluste der Union wollte Wulff dagegen nicht überbewerten. Dies sei der großen Koalition geschuldet. „Da ist viel der beiden Volksparteien verloren gegangen“, sagte Wulff. In einer schwarz-gelben Koalition sei es für CDU und CSU künftig einfacher, wieder höhere Wahlergebnisse zu erreichen. „Wir müssen den Anspruch haben, über 40 Prozent zu kommen. Das allerdings wird leichter gelingen in einer bürgerlichen Koalition als in einer großen Koalition, weil einfach viele Wählerinnen und Wähler sich wohler fühlen an der Seite der FDP als an der Seite der SPD.“
lni