Engagierte und begabte Studenten erhalten in Niedersachsen Stipendien vom Land: Davon profitieren in den vergangenen Jahren zunehmend junge Menschen, die keine Akademiker-Eltern haben. Das geht aus Zahlen hervor, die das Wissenschaftsministerium auf Anfrage der CDU-Landtagsfraktion mitteilte.
Zwischen 2009 und 2013 zahlte das Land Niedersachsen genau 8426 Stipendien an Studenten aus. 5955 Stipendiaten erhielten 500 Euro pro Monat für ihren Lebensunterhalt, 1109 konnten sich sogar über eine monatliche Zahlung von 1000 Euro freuen. Die restlichen Stipendien wurden in unterschiedlichen Höhen ausgezahlt.
Bei der Auswahl der Stipendiaten sollen die Hochschulen neben herausragenden Studienleistungen auch soziale Aspekte berücksichtigen, etwa ehrenamtliches Engagement, eine hohe Zahl von Geschwistern oder das Fehlen akademischer Abschlüsse in den Familien.
Laut Ministerium profitieren seit 2011 verstärkt Studenten aus bildungsfernen Schichten. Während der Anteil 2011 noch bei 30,7 Prozent lag, kletterte er 2012 bereits auf 61,5 Prozent und 2013 auf 64,89 Prozent. Insgesamt stellt Niedersachsen jedes Jahr eine Million Euro dafür zur Verfügung.
Für Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić (Grüne) hat sich das Landesstipendium zu einem wichtigen Eckpfeiler im niedersächsischen Hochschulbetrieb entwickelt. „Die Möglichkeit zu studieren darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Die Landesstipendien wurden eingeführt, um die Studiengebühren sozial abzufedern“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Eine noch stärkere Fokussierung der Stipendien auf Studierende aus bildungsfernen Schichten hält sie aber nicht für notwendig.
Auch die generelle Abschaffung der Studiengebühren habe im vergangenen Jahr zur finanziellen Entlastung der Studenten beigetragen. Davon würden auch die profitieren, die kein Stipendium erhielten, sagte Heinen-Kljajić.
dpa