Arbeitsagentur Göttingen: Kurzarbeit muss nach Unterbrechung erneut angezeigt werden

Viele Unternehmen, die nach dem Lockdown im Frühjahr wieder im Vollbetrieb gearbeitet haben, werden jetzt vermutlich erneut Kurzarbeit in Anspruch nehmen. Davon geht jedenfalls Christiane Gudd von der Göttinger Agentur für Arbeit aus. Und warnt die Unternehmen vor einem Fallstrick: Die Anzeige von Kurzarbeit laufe nicht automatisch weiter. „Haben Betriebe länger als drei Monate keine Kurzarbeit abgerechnet, erlischt die im Frühjahr gestellte Anzeige“, informiert Gudd. Das gelte auch unabhängig davon, ob der ursprünglich erteilte Bewilligungsbescheid den Zeitraum bis zum Jahresende oder sogar darüber hinaus erfasse. Betroffene Unternehmen – beispielsweise aus der Gastronomie – sollten daher unverzüglich schriftlich oder elektronisch eine erneute Kurzarbeit-Anzeige bei der Agentur für Arbeit einreichen: „Das bedeutet konkret, dass Betriebe, die für November noch Kurzarbeit anzeigen wollen, das bis spätestens 30. November auf den Weg bringen müssen.“ Verrechnung mit Ausfallentschädigung: Die Arbeitsagentur weist darauf hin, dass auch vom angeordneten Teil-Lockdown betroffene Unternehmen, die die von der Bundesregierung beschlossene Umsatz-Ausfallentschädigung beantragen, im November Kurzarbeitergeld nach den bisherigen gesetzlichen Regelungen erhalten können. Allerdings werde das Kurzarbeitergeld bei Berechnung der Ausfallentschädigung angerechnet. „Kurzarbeitergeld und Ausfallentschädigung werden also nicht addiert“, sagt Gudd. Grundsätzlich könne Kurzarbeitergeld für die Dauer von zwölf Monaten bezogen werden. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzudämpfen, sei die Bezugsdauer der Lohnersatzleistung jetzt auf bis zu 24 Monate verlängert worden. Das gelte für Betriebe, die schon vor Jahresende 2020 in Kurzarbeit gegangen sind – längstens aber bis Jahresende 2021. Lesen Sie auch: Nachfrage nach Kurzarbeit steigt wieder Corona-Krise: Extrem viele Anfragen nach Kurzarbeitergeld Corona und Kurzarbeit: Was gilt für Arbeitnehmer? Mit Beginn der Corona-Pandemie und dem ersten Lockdown im März hätte viele Unternehmen Kurzarbeit bei der Arbeitsagentur angezeigt, berichtet Gudd. Nach der Entspannung in den Sommermonaten hätten dann etliche Firmen die coronabedingte Kurzarbeit beenden können: „Aufgrund der nun erneut notwendigen Maßnahmen im Rahmen der Pandemie-Bekämpfung werden viele Betriebe allerdings erneut von diesem Instrument Gebrauch machen, um während des Teil-Lockdowns ihre Beschäftigten halten zu können.“ Betriebe, die Fragen zur Kurzarbeit haben, erreichen den Arbeitgeber-Service der Göttinger Agentur für Arbeit unter Telefon 0551/520666. Von Kuno Mahnkopf