Ein Jahr lang experimentierte der Eddigehäuser Udo Flachs Nóbrega mit veganen Käsealternativen auf Cashewnuss-Basis. Die Kreationen kamen im Kollegenkreis so gut an, dass der Hobbykoch sich beruflich neu orientierte. Der gelernte Industriemechaniker, der in den vergangenen 17 Jahren im Informationstechnologie-Bereich tätig gewesen ist, kündige seine Stelle als SAP-Leiter an der Universitätsmedizin Göttingen und machte sich mit der Firma Cashewrella selbstständig.
Reifung im Gewölbekeller
„Es gibt kaum leckere vegane Käsealternativen“, berichtet Flachs Nóbrega, der seit sieben Jahren aus ethischen Gründen vegan lebt. Die Marktlücke will er schließen. Im Mai eröffnete er an der Jüdenstraße 31 einen 25 Quadratmeter großen Laden. Im historischen Gewölbekeller darunter reifen seine Vamemberts, vegane Gegenstücke zum Camembert. Zum Sortiment gehören Frischkäse- und Mozzarella-Alternativen. Von September an will der Veganer in Gewölbekellern in Eddigehausen Alternativen zu Blauschimmel-Käsesorten produzieren. Später sollen Hartkäse-Alternativen dazu kommen. Auch an einem Parmesan-Ersatz auf Walnuss-Basis arbeitet er.
Ausschließlich Biozutaten
„Ich verwende ausschließlich Biozutaten“, betont der Unternehmensgründer. Die Cashewnüsse, die er von einer Kooperative im westafrikanischen Burkina Faso bezieht, seien fair gehandelt. Produziert wird auf Vorbestellung. Aufträge kommen aus ganz Deutschland über die Internetseite des Ladens herein. Mehrere Wochen dauern Herstellung und Reifung des Vamembert. In dieser Zeit hält Flachs Nóbrega seine Kunden online über den Prozess auf dem Laufenden.
Deutschlandweiter Versand
Der Versand erfolgt klimaneutral per DHL. „Die Verpackung ist aus recyceltem Altpapier“, betont Flachs Nóbrega. An heißen Tagen setzt er Kühlakkus ein, die sich wiederverwerten lassen. Mittelfristig will er seine Nussprodukte europaweit versenden.
Weitere Infos unter https://cashewrella.de und https://www.wrg-goettingen.de/inno/innovationspreis-2019/wettbewerb
Von Michael Caspar