Life-Science-Start-Up-Day Nobelpreisträger hell

Der Nobelpreisträger Stefan Hell war beim ersten Life-Science-Start-up-Day in Göttingen zu Gast. Vor Publikum sprach er launig über sein Leben, im anschließenden Tageblatt-Gespräch darüber, wie es für ihn weitergehen könnte.„Es ist meine Überzeugung, dass wir in Deutschland und speziell in Göttingen wirtschaftlich stärker werden müssen“, erklärt Prof. Stefan Hell. Der Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts (MPI) für biophysikalische Chemie in Göttingen trägt umfangreich dazu bei. Im Jahr 2014 wurde ihm der Nobelpreis verliehen für seine Entwicklung des Sted-Mikroskops. Gemeinsam mit Postdoktoranden seiner Forschungsgruppe gründete er eine Firma, die das Mikroskop weiter entwickelt und zur Marktreife gebracht hat. Standort des Unternehmens, dass seine Hauptmärkte in China, den USA und Europa hat: Göttingen. Über seinen Weg und den Weg des Unternehmens Hell sprach er am Mittwoch beim ersten Life-Science-Start-Up-Day in Göttingen. Mehr zum Thema: Nobelpreisträger Hell: „Wissen muss vermarktet werden“ Region stärker aufstellen: Im direkten Gespräch erzählt Hell vom Hintergrund seiner Überzeugung, den Wirtschaftsstandort stärken zu wollen. Wenn er Mitarbeiter anwerben wolle, höre er häufig, mein Partner, meine Partnerin finde keine Arbeit in der Region. Um den Standort zu halten, müsse sich die Region stärker aufstellen. Dazu gehöre es, „eine Kultur zu entwickeln, das Wissen auch zu vermarkten“. Es sei weltfremd, zu glauben, es reiche, Wissen zu kreieren. Es müsse auch verwertet werden. Das sei auch ein Grund für seinen Beitrag bei der Tagung. Hat er also viele Hoffnungsträger unter den Anwesenden ausgemacht? „Es ist ein Versuch“, sagt Hell.Den Standort Göttingen will er künftig auch mit der Firma stärken, an der er Minderheitenanteile besitzt. Die Abberior Instruments GmbH, die das Sted-Mikroskop herstellt und vertreibt, sei in Verhandlungen mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung, die ihr ein Gebäude vermieten könnte, berichtet Hell – wohl eine Grundvoraussetzung, dass das Unternehmen in Göttingen bleibt. „Man ist in Konkurrenz“, sagt Hell mit Blick auf den Standort Göttingen. Vorläufiger Endpunkt der Mikroskopie: Die Lizenz, die Miniflux-Mikroskopie, also seine letzte Version seiner hochauflösenden Mikroskopie zu kommerzialisieren, habe die Firma laut Hell in harten Verhandlungen von der Gesellschaft erworben. Die Entwicklung der hochauflösenden Mikroskopie sieht er, was die Physik anbelangt, an einem vorläufigen Endpunkt angekommen. „Die maximale Auflösung ist erreicht.“ Jetzt gehe es unter anderem darum, Prozesse zu beschleunigen. Ihn selber scheint das nur mäßig zu interessieren. Hell: „Ich muss gucken, ob ich in eine andere Richtung gehe.“ Lesen Sie mehr: Nobelpreis für Stefan Hell Von Peter Krüger-Lenz

Life-Science-Start-Up-Day - Nobelpreisträger Stefan Hell will Wirtschaftsstandort Göttingen stärken