Wer ins Ausland verreist, um dort zum Beispiel seinen Urlaub zu verbringen, zu arbeiten oder zu studieren, berücksichtigt oft nicht, dass vor Ort die wichtigsten Gesundheitsdaten in der Landessprache benötigt werden könnten. Daran hat die wissenschaftliche Übersetzerin Deborah A. Landry gedacht und die Idee einer Applikation namens „travitals+“ umgesetzt und sich mit ihrem Team um den Innovationspreis 2018 beworben.
Nutzer sollen in die Lage versetzt werden, dass sie sich bei einer plötzlichen Erkrankung, nach einem Notfall, beim Arzt oder in einer Apotheke nicht mit Händen und Füßen verständigen müssen, was zudem bei einer Ohnmacht oder Verletzung nicht möglich ist. Zur Zielgruppe für die Innovation zählten Auslandstouristen, Geschäftsreisende, Medizintouristen, Allergiker, chronisch Kranke und Menschen mit Lebensmittelintoleranzen - letztendlich alle, die vorbeugend gesundheitsbewusst denken, erklärt die aus einer großen amerikanischen Ost-Küsten-Arztfamilie stammende Wahl-Göttingerin, die an den Universitäten San Diego und Göttingen studierte.
Die medizinische Übersetzerin habe im Laufe ihrer übersetzerischen Tätigkeit gemerkt, wie viele Kunden ihre Krankenakten für Reisen übersetzt benötigten. Zu Gute gekommen seien ihr auch die im Rahmen ihrer Stellen an der Universitätsmedizin Göttingen und bei der Deutschen Krebsgesellschaft gesammelten Erfahrungen für ihr Start-Up-Unternehmen.
Die Automatisierung der Übersetzungs-App werde von einem ICD-Code-Selektor gesteuert, den Landry erfunden und als Patent beim Deutschen Patentamt angemeldet hat. Jedem Nutzer stünden die digitalen und datengeschützten Vitalparameter und wichtigsten Gesundheitsdatensystem in der eigenen und jeder beliebigen Fremdsprache online und offline zur Verfügung. Eine wasserfeste t+ Card sei inbegriffen.
Von Axel Artmann