Neue Ladesäule für Elektroautos in Waake in Betrieb

Der Ort Waake erhält seine erste Ladesäule für E-Autos. „Die Säule steht hier schon länger, es gab aber Probleme mit dem Abrechnungssystem, deshalb hat noch nichts funktioniert“, erklärt Johann-Karl Vietor (CDU). „Aber jetzt läuft alles“, freut sich Waakes Bürgermeister, der selbst mit einem silbernen E-Smart emissionsfrei zur Eröffnung gekommen ist. E-Mobilität wird ausgebaut: Mit der Nachfrage nach Elektromobilität sieht es auf dem Land noch recht überschaubar aus. Doch in Waake wächst, wie deutschlandweit, das Interesse an elektrisch betriebenen Fortbewegungsmitteln. Auch wegen der relativen Nähe zu wichtigen Standorten in Göttingen. „Mit der Reichweite eines E-Bikes kommt man von Waake schon bis in den Nordbereich der Uni, da ist die Busanbindung kein K.o.-Argument mehr dafür, das Auto nach Göttingen zu nehmen“, so Bürgermeister Vietor. Kapazität für zwei E-Autos: Vor dem Brothofladen von Cornelia Lohrberg können nun zwei E-Autos mit 22 Kilowatt aufgeladen werden. „Das dauert dann, je nach Auto, durchschnittlich zweieinhalb Stunden, um von null auf hundert zu laden“, erklärt Olaf Robitzsch, Leiter des Vertriebs bei der EEW. Der Brothofladen war vorher schon mit einer Ladesäule für E-Bikes ausgestattet, nun kommt noch die Lademöglichkeit für Autos dazu. Lesen Sie auch: E-Ladestationen in Niedersachsen: Dichte der Strom-Tankstellen im Vergleich Bovenden: Schnell aufladen am Rathaus Nächsten Schritt machen: Die Gemeinde Waake bemüht sich schon seit längerer Zeit, das Netz für die Elektromobilität auszubauen. Alle Säulen der EEW wurden ohne Fördermittel vom Staat errichtet, da die Beantragung laut Geschäftsführer Markus Kuhlmann zu bürokratisch sei. „Sonst wären die Säulen erst in zwei Jahren eröffnet worden“, erklärt Kuhlmann. „Dabei ist es doch gerade wichtig, im ländlichen Raum die Infrastruktur für E-Mobilität auszubauen, um den Pendelverkehr in die Stadt grüner zu machen“, ergänzt Bürgermeister Vietor. Der Bürgermeister will den nächsten Schritt in der Verkehrswende gehen. Daher soll eine weitere Säule in Radolfshausen gebaut werden, wenn die Waaker Säule gut angenommen wird. Die Kosten für die Säule in Höhe von 9000 Euro hat die EEW übernommen, die Gemeinde trägt lediglich Anschlusskosten in Höhe von 4000 Euro. E-Carsharing Projekt wieder als Möglichkeit: „Werden unsere Bemühungen gut angenommen, dann könnte nächstes Jahr auch wieder das E-Carsharing ein Thema werden“, berichtet Vietor. Bisher waren die rechtlichen Hürden dafür aber zu hoch. Ebenfalls wurde aufgrund wirtschaftlicher Ungewissheit das Projekt bisher nicht gestartet. „Wir sehen hier einen Bedarf, aber auch bei diesem Thema ist die Bürokratie ein großes Problem“, so Kuhlmann. Von Max von Schwartz