Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im November wieder aufgehellt. Der entsprechende Index erhöhte sich gegenüber dem Vormonat von minus 7,2 auf plus 1,8 Punkte, wie das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg auf minus 4,0 Punkte gerechnet. Zuletzt war der Index sechsmal in Folge gesunken.
Der wirtschaftliche Aufschwung sei bislang in Deutschland wesentlich stärker ausgefallen als in den meisten anderen Industrieländern, teilte das ZEW mit. Grund für den Anstieg dürfte sein, dass die Finanzmarktexperten nun auch den Ausblick für andere Länder wieder etwas optimistischer sähen. Weiter sei erfreulich, dass sich in Deutschland die Binnennachfrage robust zeige.
„Die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft ist in der Tat außerordentlich erfreulich. Gleichwohl werden im nächsten Jahr konjunkturell gesehen die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Zwar beläuft sich die Prognose für 2011 auf eine Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts von 2,2 Prozent. Aber die eigentliche Konjunkturdynamik wird wesentlich geringer sein“, sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz.
Wie das ZEW weiter mitteilte, stieg der Index zur Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland um 8,9 auf 81,5 Punkte. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone erhöhten sich um 12,0 auf 13,8 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich um 0,1 Punkte auf minus 1,0 Punkte.
Der ZEW-Konjunkturindex gilt als ein wichtiger Stimmungsindikator der deutschen Wirtschaft. Befragt werden monatlich rund 300 Analysten und institutionelle Anleger.
dapd