Weser Metall Umformtechnik erzielt Umsatz von knapp 100 Millionen Euro

Gut aufgestellt für die Zukunft zeigt sich die Weser Metall Umformtechnik (WMU). Das Unternehmen, das in Hann. Münden beheimatet ist und Press-, Stanz- und Ziehteile aus Stählen und Metallen für die Automobilindustrie herstellt, hat den bestehenden Werkzeugbau mit einer Fläche von bisher ungefähr 950 Quadratmetern weitere 400 Quadratmeter erweitert. Eine Million Euro betrug das Investitionsvolumen für diese Baumaßnahme. Die Mündener schafften es, sich genau an den geplanten Zeitraum (Juli bis Dezember 2019) zu halten, setzten ihr Vorhaben um. Die Vergrößerung des Werks war notwendig geworden, da die WMU-Spezialisten regelmäßig neue Werkzeuge bauen, aber auch Ersatzteile herstellen sowie Werkzeuganpassungen und Reparaturen durchführen. Darüber hinaus nahmen die Nachfragen ständig zu, sodass die Verantwortlichen um Geschäftsführer Jörg Wittling gezwungen waren, zu handeln. Stolz auf Erweiterung: „Dadurch, dass wir unser eigenes Werkzeug produzieren, sind wir natürlich auch sehr flexibel und können auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren“, berichtet Wittling, der seit 2018 alleiniger Geschäftsführer ist, bereits im 24. Jahr bei dem Unternehmen tätig ist. Er ist sehr stolz darauf, dass die WMU durch die Erweiterung die Möglichkeit besitzt, seinen Kunden am Markt den Bau von Werkzeugen und auch notwendige Überarbeitungen von Werkzeugen anzubieten. „Für das Jahr 2020 wurden bereits von namhaften Herstellern Aufträge zum Bau solcher Werkzeuge vergeben“, erläutert Wittling. Und fährt fort und schmunzelt dabei: „Wir sind ein koreanisch geführtes Unternehmen. Wenn die Zahlen einigermaßen passen, dann lässt man uns in Frieden.“ Mit Ungeduld erwartet wird in diesem Jahr die neue 1600 Tonnen Twin-Servo-Presse, die die WMU im Herbst 2019 beim deutschen Pressenhersteller Schuler bestellt hat. „Wir wollen durch die Investition unseren Standort sichern und natürlich auch in die Zukunft investieren“, erläutert Mathias Malt, Leiter Produktions- und Prozessengineering. Die neue Maschine sei eine Ergänzung des Pressparks. Darüber hinaus würden drei bereits bestehende Schuler Pressen mit einem sogenannten digitalen Helfer Smart Assist nachgerüstet. Umzug in der laufenden Produktion: Damit der Start mit der neuen Maschine, die bereits Ende des Jahres in Betrieb genommen werden soll, auch funktioniert, wollen die Verantwortlichen den Produktionsstart mit einer virtuellen Bediener-Schulung sowie mit einer virtuellen Inbetriebnahme beschleunigen. Ein digitaler Zwilling der 1600 Tonnen Presse macht dies möglich. Dieser ist nämlich an die Steuerung mit der Maschinen und Anlagenvisualisierung angeschlossen. Dies hat den Vorteil, dass sich sämtliche Funktionen am Computer simulieren lassen – beispielsweise um Software vorab zu testen. Außerdem kann dann besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingegangen werden. Ein weiterer Vorteil: Die Beschäftigten von WMU können sich bereits während der Aufbauphase mit der Anlage vertraut machen. Denn dieser „Umzug“ soll in der laufenden Produktion vor sich gehen. „Es geht natürlich darum, Verläufe zu optimieren, denn es handelt sich um ganz anderes arbeiten“, verdeutlicht Geschäftsführer Wittling, der überzeugt davon ist, dass sein Team, das aus fast 500 Beschäftigten besteht und einen Jahresumsatz von knapp 100 Millionen Euro erwirtschaftet, diese Herausforderung annehmen wird. An der Mitarbeiterstärke wird sich vorerst nichts ändern. „Wir wollen aktuell auf dem Personalniveau bleiben“, erklärt Prokurist Avni Mehmeti. Gehalten werden sollen auf jeden Fall die elf Auszubildenden. „Und gute Fachkräfte werden bei uns auch immer gesucht“, verdeutlicht Geschäftsführer Wittling abschließend. Die Weser Metall Umformtechnik, die in Hann. Münden beheimatet ist, gibt es seit 1953. Damals firmierte das Unternehmen allerdings noch unter dem Namen Werkzeugbauunternehmen Bokelmann KG. Zu den Kunden zählen in erster Linie Automobilhersteller. Im Jahr 1986 kam es schließlich zur Umfirmierung in die WMU GmbH. In den späten 80er Jahren investierte die Firma in Roboterschweißanlagen sowie in Coil- und Doppelkurbelpressen. Mit Doppelblech zur Wärme- und Geräuschdämmung im Automobilbau machte sich die Firma 1993 im Automobilbau einen Namen. 1996 expandierte das Unternehmen und rief in Namibia eine Tochtergesellschaft ins Leben. Nach der Übernahme des Werkzeugbauers Pauli in Harsewinkel kam es dann zwei Jahre später zur Eingliederung in das Unternehmen Edag. 2004 wurde der Aufgabenschwerpunkt um Schweißarbeiten erweitert. 2012 erfolgte eine Eingliederung von WMU in den südkoreanischen Konzern Sungwoo Hitech. Neben dem Hauptsitz ist der Spezialist für hochwertige Teile, Komponenten und Baugruppen mit einem Standort in Walvis Bay im afrikanischen Namibia vertreten. Die WMU richtet ihr Hauptaugenmerk auf die Planung, Entwicklung und Fertigung von Press-, Zieh- und Stanzteilen aus Stählen und Metallen. Besonders leicht, stabil, elastisch und resistent sollen diese Teile sein. Als Materialien kommen hochfeste und beschichtete Stähle, Edelstahl, Aluminium und Kupfer für die Verarbeitung infrage. Lesen Sie auch: Millionen-Euro-Investition in Hann. Münden Von Vicki Schwarze

Weser Metall Umformtechnik - Umsatz von knapp 100 Millionen Euro in Hann. Münden erzielt