Kakkmaddafakka: Hus. Live sind Kakkmaddafakka aus dem beschaulichen Bergen eine Wucht, ihre verzärtelten Indie-Rock-Alben hingegen am Stück nur schwerlich zu ertragen. Einen Hit wie das zappelige „Restless“ von 2011 gibt es auf „Hus“ wieder nicht, dafür mollig-warme Mitwippnummern – sanft wie der erste Schnee.
Martin Kohlstedt: Strom. Ob Theatersaal oder Techno-Festival: Pianist Martin Kohlstedt weiß an beiden Orten zu begeistern. Sein Klavierspiel ist intuitiv und intellektuell zugleich. Wo Kollege Hauschka seinen Flügel präpariert, ergänzt der junge Thüringer Elektronik und Effekte. Auf den neun neuen Stücken gibt es schillernde Klangpartikel und reißende Strömungen, das Eintauchen lohnt sich.
Mavis Staples: If All I Was Was Black. Wie aktuell Americana und schwarzer Soul sein können, zeigt die dritte Kooperation von Wilco-Chef Jeff Tweedy und Sängerin Mavis Staples, Jahrgang 1939. „If All I Was Was Black“ ist ein wütendes politisches Album gegen Rassismus – dringlich und sinnlich.
Von Karsten Röhrbein